Der Unternehmer und Geologe Hans-Joachim Rühl hielt dagegen: „Wir können nicht immer warten, bis das Geld vom Himmel regnet. Wir müssen selbst was tun.“ Rühl hat das vorgemacht, die Next Kraftwerke GmbH gegründet, ein virtuelles Kraftwerk, das den Strom von 3000 kleineren Erzeugern vernetzt und vermarktet. Heut zählt Rühls Firma 120 Mitarbeiter, verkauft 2000 Megawatt Strom und ist in fünf Ländern tätig. Angesichts der niedrigen Zinsen ermuntert Rühl zu grünen Investitionen: Dass ein Betrieb mit jährlichen Stromkosten von 250.000 Euro und Heizölkosten von 100.000 Euro, der über eine Dachfläche von 10.000 Quadratmetern verfüge, über eine 1,2 Millionen teure Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk nachdenke, das sei doch plausibel. Aber wann lohnt sich eine Investition? Unbeantwortet blieb die Frage aus dem Publikum, ob ein gewerblicher Immobilienbetreiber, der über viele leere Dächer verfüge, in Solarpanele investieren sollte oder nicht. Ein Ingenieurprofessor berichtete, er habe sich privat für ein Drei-Familienhaus ein kleines Blockheizkraftwerk angeschafft, das sei eher ein teures „Spielzeug“ und der Kundendienst sei häufig da. Aber der emotionale Faktor sei ja auch wichtig, etwas für die Umwelt zu tun.

 

Mittelstand zeigt noch zuviel Desinteresse

Allgemeiner Tenor beim Klimagespräch war: der Mittelstand müsse für die Eigenstromversorgung und höhere Energieeffizienz sensibilisiert werden. Die IHK hat neuerdings zwei Energieeffienzmoderatoren, die Firmen kostenlos aufsuchen. Der IHK-Innovationsberater Markus Götz wies daraufhin, dass diese Experten nur „sensibilisieren“ dürften, für die eigentliche Beratung aber auf freie Berater hinweisen. „Wir wollen da mehrere Welten zusammenbringen.“