Der Klimaschutz soll bei TV- und Kinoproduktionen eine größere Rolle spielen. Dafür hat der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien ein neues Zertifikat im Sinn.

Berlin/Stuttgart - Die Filmbranche will mit einem freiwilligen Ökosiegel den Klimaschutz bei TV- und Kino-Produktionen vorantreiben. So sollen Filmdrehs künftig unter anderem mit Ökostrom, weniger Flug- und Pkw-Reisen und dem Verzicht von Einwegplastik klimaverträglicher gestaltet werden. Ein entsprechendes Zertifikat soll ab Sommer bundesweit an den Start gehen, kündigten Ministerialdirektor Günter Winands, Amtschef der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), sowie der Arbeitkreis „Green Shooting“ am Montag anlässlich der Berlinale an.

 

„Wir stehen alle in der Verantwortung, unseren ökologischen Fußabdruck und die negativen Auswirkungen unseres Handelns zu minimieren“, sagte Winands. Für das neue Ökosiegel stehe noch kein Name fest. Zunächst sei eine Pilotphase des Zertifikats geplant. Darauf aufbauend sollen später verbindliche Nachhaltigkeitskriterien für die Filmförderung des Bundes eingeführt werden.

Neuer Trend: Green Shooting

Die deutsche Filmbranche habe bereits jetzt freiwillig zugesagt, in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 100 Film- und TV-Produktionen nach ökologischen Nachhaltigkeitskriterien zu produzieren, erklärte der Arbeitskreis „Green Shooting“. Dazu zählten sechs Daily Soaps wie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ oder „Sturm der Liebe“, 17 Serien wie etwa „Soko Stuttgart“, „Bettys Diagnose“ oder „Ich und die anderen“ sowie 20 „Tatort“- und „Polizeiruf“-Folgen.

Der Arbeitskreis „Green Shooting“ war von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) gegründet worden und ist den Angaben zufolge mittlerweile eine bundesländerübergreifende Initiative.