Weil der Klimawandel zunehmend erfahrbar wird, ist er auch in der Landespolitik ein Thema. Doch die Taten erscheinen dem Ernst der Lage noch nicht angemessen. In der neuen Wahlperiode soll das anders werden. Der Ausgang ist offen.

Stuttgart - Seit zehn Jahren führen die Grünen im Südwesten die Regierung, doch lässt sich kaum sagen, dass das Land unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann einsam an der Spitze des ökologischen Fortschritts marschiert. Anfangs standen eher andere Themen im Vordergrund. Nach der Machtübernahme 2011 sah sich die damalige grün-rote Regierung vor der Aufgabe, den Konflikt um Stuttgart 21 zu befrieden – was mit der Volksabstimmung im Herbst 2011 auch gelang. Der Ausbau der Windenergie lebte auf, um dann aber fast zum Erliegen zu kommen. Zwar gelang es, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung anzuheben, doch an vielen Stellen ging es nicht so voran wie erhofft. Das gilt für den Bau der Stromtrassen oder auch für Konzepte zur Stromspeicherung – man denke nur an das gescheiterte Pumpspeicherkraftwerk Atdorf im Schwarzwald. Nicht selten sind es Umweltschützer, die Großprojekte lahmlegen. Oder betroffene Bürger, die ihre persönlichen Interessen hinter Umweltschutzargumenten verstecken.