Esslingen wird in den nächsten drei Jahren in sechs besonders durch Hitze belasteten Stadtteilen klimaresistente Bäume pflanzen. Vom Bund gibt es dafür sogar richtig viel Geld.

Die Aktion gilt als ein wichtiger Meilenstein für die Anpassung der Stadt Esslingen an den Klimawandel: Wie die Verwaltung mitteilt, sollen in den kommenden drei Jahren in den besonders durch Hitze belasteten Tallagen der Stadt 200 neue Bäume gepflanzt werden. Der Kostenpunkt dafür: drei Millionen Euro.

 

Möglich wird die Baumpflanzung durch Mittel aus dem Förderprogramm „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“, mit dem der Bund seit dem Jahr 2020 die Kommunen finanziell unterstützt. Seither wurden fast 350 Projekte mit insgesamt 576 Millionen Euro bezuschusst. Nach Esslingen fließen nun 2,25 Millionen Euro.

Klimawandel in Esslingen zu spüren

Den offiziellen Zuwendungsbescheid wird der Parlamentarische Staatssekretär Nils Schmid in der kommenden Woche an Esslingens Oberbürgermeister Matthias Klopfer überreichen. Die Stadt selbst wird eigenen Angaben zufolge weitere 750 000 Euro investieren.

Bereits heute macht sich der Klimawandel in Esslingen bemerkbar: Die Jahresmitteltemperatur ist im Zeitraum von 1990 bis 2019 um 1,5 Grad Celsius gestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, informiert das Rathaus. Esslingen werde kontinuierlich wärmer, saisonal trockener und klimatisch extremer. Daher plant die Stadt vielfältige Maßnahmen, um die Folgen des Klimawandels abzumildern – das Pflanzen resistenter Bäume ist eine davon.

Mispel ist ein guter Schattenspender

Die 200 Standorte in den sechs Esslinger Stadtteilen wurden nach Angaben der Verwaltung bereits von den städtischen Fachbereichen ausgewählt. Der Großteil der Standorte für verschiedene Baumarten befindet sich demnach in Wohnstraßen, in denen die neuen Bäume langfristig für Abkühlung sorgen werden.

Zum Auftakt der Aktion pflanzen Schmid und Klopfer am Freitag, 24. Oktober, auf dem Spielplatz Diakonissengarten eine Mispel – wegen ihrer Früchte auch Steinapfel genannt. Diese Baumart hat viele Vorteile: Die recht anspruchslose, robuste Mispel wird maximal fünf Meter hoch und entwickelt im Lauf der Zeit eine breit ausladende Krone. Das macht sie zu einem guten Schattenspender. Zudem fördert der Baum die Biodiversität, weil er vielen Vögeln und Insekten als Nahrungsquelle dient.