Die Folgen des Klimawandels werden immer deutlicher – und sie zeigen, wie wichtig Anpassung ist, kommentiert Klaus Zintz. Das heißt aber auch, noch viel mehr als bisher für den Klimaschutz zu tun.

Stuttgart - Eigentlich war dieses Sommerhalbjahr wunderschön: von April bis Oktober viel wärmer als in früheren Jahren mit fast durchgehend herrlichem Sonnenschein und idealen Badetemperaturen. Die Kehrseite der Medaille: ab und zu ein Gewitter reicht eben nicht, um den Boden ausreichend zu durchnässen, Bächen und Flüssen genügend Wasser zu bringen und den stellenweise tief abgesunkenen Grundwasserspiegel aufzufüllen. Dabei ist der Süden Deutschlands noch halbwegs glimpflich davongekommen – andernorts war und ist es so trocken wie noch nie seit Beginn der Messungen. Und Besserung in Form anhaltender Niederschläge ist nicht in Sicht – noch nicht.

 

Dieser Sommer mit Verhältnissen wie am Mittelmeer zeigt klar und deutlich, was die Zukunft für Deutschland bringt. Klimawandel bedeute eben nicht nur eine Erhöhung der Temperaturen, sondern auch die Zunahme von Extremereignissen, betonte kürzlich Paul Becker, der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes. Anhaltende Trockenheit, aber auch sintflutartige Niederschläge würden von der Gesellschaft noch intensivere Anpassungsmaßnahmen als bisher erfordern, so der Experte. Das bringt einschneidende Veränderungen mit sich und kostet sehr viel Geld. Und es bedeutet auch, dass wir den Klimaschutz noch viel ernster nehmen müssen.