Dass Landwirte häufig über das Wetter klagen, kommt nicht von ungefähr. Ihre „Werkstatt“ liegt im Freien. Wenn es zu feucht oder zu trocken ist, zu kalt oder zu warm, wirkt sich das direkt auf Ertrag und Qualität der Ernte aus. Grundsätzlich hat der Klimawandel für die Landwirtschaft im Südwesten auch positive Seiten. Die Vegetationszeit verlängert sich, und die Anbaubedingungen für wärmeliebende Pflanzen wie Soja oder Mais werden besser.

 

Damit alles grünt und gedeiht, ist aber auch eine ausreichende Wasserversorgung der Böden erforderlich. Und da könnte es in Zukunft öfter Probleme geben. Vor allem im Sommer wird es den Modellrechnungen zufolge weniger regnen als heute. Die Bauern müssen sich deshalb wohl auf längere Trockenphasen einstellen.

Eine Bewässerung der Felder ist nach Ansicht von Agrarexperten nur bei hochpreisigen Sonderkulturen wirtschaftlich. Bei Ackerkulturen wie Getreide oder Mais rechne sich eine großflächige Bewässerung nicht. Eine wichtige Rolle werden in Zukunft Pflanzen spielen, die besser mit zeitweiligem Wassermangel zurechtkommen. Pflanzenzüchter arbeiten deshalb bereits daran, die Trockenresistenz der bei uns bereits etablierten Kulturpflanzen zu verbessern. Zudem könnten hierzulande verstärkt Arten aus trockenen Gebieten wie beispielsweise die Hirse Einzug halten. Eine weitere Stellschraube ist die Bodenbearbeitung. So lässt sich etwa durch den Verzicht auf das Pflügen oder durch die Bedeckung des Bodens mit einer Mulchschicht die Wasserverdunstung verringern.

Den vermehrten Trockenphasen werden künftig Perioden mit teilweise extremen Niederschlägen gegenüberstehen. Umso wichtiger ist ein besserer Schutz vor Bodenerosion. Beispiele dafür sind der Anbau von Zwischenfrüchten, Ackerrandstreifen oder das Mulchen des Bodens. Zudem kommen mit höheren Temperaturen neue Schädlingen und Pflanzenkrankheiten ins Spiel. Auch hier sind künftig Gegenstrategien gefragt.