Unter den vielen Regionen, die ab Ende 2015 unter dem Klimaphänomen El Niño litten, war auch Ostafrika. Die üblichen Niederschläge blieben weitgehend aus, Flüsse und Wasserspeicher fielen trocken, das Land verdorrte. Und die Situation hat sich nicht gebessert, weil am Horn von Afrika auch die jüngste Regensaison von Oktober bis Dezember ausgefallen ist. Im Süden des Kontinents kämpfen ebenfalls viele Länder bis heute gegen die Folgen der schwersten Dürre seit Jahrzehnten.

 

Auf der anderen Seite der Welt, in Südamerika, sorgten in den vergangenen Monaten ungewöhnlich starke Niederschläge für Überschwemmungen, die viele in den Tod rissen. „Küsten-El-Niño“ nennen Experten das Wetterphänomen, das sie für die Regenmassen verantwortlich machen. Anfang des Jahres hatte sich das Meer an den Küsten vor Peru und Ecuador sehr stark erwärmt, was zu den heftigen regionalen Regenfällen führte. Ob und, wenn ja, wie dieses Ereignis mit dem Klimawandel zusammenhängt, ist noch nicht klar. So könnten natürliche regionale Klimaschwankungen hinter den Ereignissen stecken, die stark an El Niño erinnern. Manche Experten sagen indes schon länger voraus, dass sich das El-Niño-Phänomen im Zuge des Klimawandels verstärken wird. Einige glauben sogar, dass sich durch steigende Wassertemperaturen eine dauerhafte El-Niño-Lage einstellen könnte.

Weitgehend unabhängig von El Niño dürften die sintflutartigen Regenfälle sein, die in den letzten Jahren auch Deutschland heimsuchten. Experten erwarten, dass heftige Regenfälle, wie sie im vergangen Mai das hohenlohische Braunsbach überschwemmten, künftig häufiger auftreten. Begründung: Je höher die Temperatur, desto mehr Feuchtigkeit kann sich in der Atmosphäre ansammeln – und desto gewaltiger können Niederschläge und Gewitter ausfallen.