Erste Klima-Aktivitäten der Filderstädter Gruppe Omas For Future gab es schon. Doch die Coronakrise bremst die Teilnehmer aktuell aus. Die Omas stehen aber in den Startlöchern.

Filderstadt - Voller Tatendrang hatten sie sich zusammengeschlossen. Bereits nach dem zweiten Treffen kam den Omas for Future jedoch das Coronavirus in die Quere. Das soll nicht heißen, dass einer der neun Aktivisten – es ist auch ein Mann dabei – infiziert worden wäre. Nein, aber die Aktivitäten mussten wegen des Versammlungsverbots heruntergefahren werden. Eine Podiumsdiskussion des evangelischen Kirchenbezirks Bernhausen zum Klimawandel fand beispielsweise nicht mehr statt. Dort hatte eigentlich die Gründerin der Aktionsgruppe, Ursula Thaa-Klein, ein Statement für das Klima abgeben wollen. „Ich hatte mich bereits vorbereitet“, sagt sie.

 

Bereits Aktionen gemacht

Nun agiere man im Verborgenen. Neuigkeiten und Pläne würden per E-Mail und über WhatsApp ausgetauscht. Dazu gehört auch, dass sich die Klima-Aktivisten, von denen die Älteste fast 90 Jahre alt ist, über die Ergebnisse ihrer ersten Aktion informieren. Einige Omas hatten nach dem ersten Treffen im Januar den Auftrag, sich über Ökostrom und Plastikmüll zu informieren, um ihr Wissen an die anderen weiterzugeben. Andere schrieben Briefe und E-Mails an Unternehmen. Die Omas wollten wissen, ob in den Firmen Ökostrom verwendet wird. Lebensmittel-Läden sollten mitteilen, ob sie auch Waren verkaufen, die energieintensiv mit Flugzeugen hertransportiert werden.

Letztere Befragung hatte Ursula Thaa-Klein übernommen. „Ein Biomarkt-Betreiber hat uns zugesichert, dass er Flugware künftig auszeichnet“, berichtet sie. Eine andere Supermarkt-Kette habe behauptet, dass solche Lebensmittel gar nicht in ihren Regalen zu finden seien, sagt Thaa-Klein und lächelt.

Die Themen gehen nicht aus

Sie ist sich sicher, dass der Gruppe die Themen nicht ausgehen werden. Man könne Veranstaltungen zu Öko-Bekleidung und zur Reduzierung des Fleischkonsums machen, sagt sie. Sobald man sich wieder treffen dürfe, seien Aktionen möglich. Demonstrationen seien derzeit nicht geplant. Falls jedoch Fridays for Future auf die Straße gehe, sei man dabei.

Ursula Thaa-Klein ist der Meinung, dass die älteren Menschen jetzt etwas für die Jugend tun müssen. „Wir haben doch Glück gehabt“, sagt die 71-Jährige und meint, dass ihre Generation im Wohlstand gelebt habe. „Deshalb sind wir auch mitverantwortlich für den Klimawandel“, sagt sie. Jetzt müsse man etwas dafür tun, dass die Nachkommen ebenfalls gut leben könnten. Dafür sei die Grundvoraussetzung dass der Planet Erde nicht kaputt gemacht werde.