Für höhere Löhne und gegen das geforderte Sonderopfer wollen die Mitarbeiter der Ruiter Klinik am Dienstag demonstrieren. Dies wirke sich aber nicht auf die Gesundheitsversorgung aus, heißt es.

Zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren wird es vor der Medius-Klinik in Ruit am Dienstag eine Kundgebung geben, teilte Benjamin Stein, Geschäftsführer von Verdi Fils-Neckar-Alb mit. Aufgerufen ist die Belegschaft des Ostfilderner Krankenhauses; die Teilnehmer wollen für höhere Löhne demonstrieren. Sie fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt pro Monat, mindestens aber 500 Euro. Die Aktion zählt zu einer Reihe von Warnstreiks im Gesundheitssektor, die am Dienstag und Mittwoch in ganz Deutschland stattfinden werden. Einschränkungen in der Versorgung soll es keine geben, teilte Stein mit. Dafür werde Sorge getragen.

 

„Wir wollen, dass die Klinikbelegschaft nicht nur Lob und Anerkennung bekommt, sondern auch mehr Geld im Geldbeutel hat“, sagt Benjamin Stein. Deshalb rief Verdi die Mitarbeiter der Medius-Klinik zum Warnstreik auf, unter anderem Pflegekräfte, Therapeuten, Angestellte in der Verwaltung sowie Reinigungskräfte und Laborassistenten. Wie viele Mitarbeitende bei der Aktion mitmachen, sei schwer einzuschätzen. Einen Streik gab es in Ruit seit mehr als zehn Jahren nicht mehr, daher fehlen die Vergleichswerte. Die Organisatoren von Verdi hoffen aber, dass sich viele Beschäftigte dem Warnstreik anschließen und ihre Arbeit niederlegen.

Für eine bessere Zukunft

Mit dem Arbeitskampf wollen die Teilnehmer auch gegen die Forderung der Arbeitgeber demonstrieren, dass die Beschäftigten Sonderopfer bringen sollten. In der zweiten Tarifrunde hatten die Dienstgeber eine zweistufige Gehaltserhöhung angeboten, um letztendlich fünf Prozent. Die Mitarbeiter sollten aber unter bestimmten Voraussetzungen auf einen Tel ihres Lohns verzichten, sollte es den Arbeitgebern wirtschaftlich schlecht gehen.

Stattfinden wird die Kundgebung bei der Einfahrt, in der Nähe der Parkplätze, vor dem Klinikgelände. Dort wird Verdi einen Stand aufbauen, wo sich die Teilnehmer versammeln und registrieren lassen können. Es werde sicherlich einigen Beschäftigten schwerfallen, gegen ihren Arbeitgeber zu protestieren, sagt Stein. Aber sie müssten selbst für eine bessere Zukunft einstehen.

Ein paar OPs werden abgesagt

Am 14. und 15. März ruft Verdi die Mitarbeiter von rund 20 Krankenhäusern in Baden-Württemberg zum Warnstreik auf. Damit trotz der Arbeitsniederlegungen die Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleistet ist, sind laut Verdi sogenannte Notdienstvereinbarungen getroffen worden.

„Weil der Streik so kurzfristig angekündigt wurde, mussten wir ein paar Patienten absagen“, sagt Iris Weichsel, die Sprecherin der Medius-Kliniken. „Wir wussten, dass wir nicht voll leistungsfähig sein werden.“ Dabei handle es sich aber um geplante Operationen, Notfälle würden wie gewohnt am Standort Ruit versorgt.