In nur drei Stunden ging der Umzug mehrerer Abteilungen des Bürgerhospitals inklusive 26 Patienten in ihre neuen Räumlichkeiten im Katharinenhospital über die Bühne. Ins Krankenhaus Bad Cannstatt wurden neu Patienten verlegt.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Auf dem Areal des Katharinenhospitals (KH) ist an diesem Samstag noch mehr Betrieb als an einem gewöhnlichen Werktag. Umzugslaster, Krankentransporte und fleißige Mitarbeiter, die medizinisches Gerät vor sich herschieben, schuften im Akkord, als ginge es um einen Eintrag ins Guinness-Buch der Krankenhausumzugsrekorde. Mehrere Abteilungen des Bürgerhospitals an der Tunzhoferstraße wurden am Samstag in ihre neuen Räumlichkeiten am KH verlegt. Ursprünglich war für den Umzug der ganze Tag eingeplant. Das war den Helfern des Klinikums, des Technischen Hilfswerks, vom Roten Kreuz, den Samaritern und den Umzugsunternehmen scheinbar zu viel des Guten. Bereits um 11 Uhr war die logistische Mammutaufgabe gemeistert.

 

Rund 200 Helfer waren im Einsatz, um vor allem die insgesamt 35 vom Umzug betroffenen Patienten sicher in die neuen Klinikbereiche zu bringen – 26 wurden ans Katharinenhospital verlegt, neun ans Krankenhaus Bad Cannstatt. „Solch ein Umzug stellt für die Patienten eine große Belastung dar. Oberstes Ziel war es für uns, den Umzug ohne Patientenschaden über die Bühne zu bringen“, erklärte Professor Jürgen Graf, klinischer Direktor am Klinikum Stuttgart. Jeder Patient sei von mindestens drei Leuten begleitet worden.

Das Bürgerhospital ist in die Jahre gekommen

Der Umzug stellte die zweite große Verlegung ins Stuttgarter Klinikum in den vergangenen eineinhalb Jahren dar. Vom Bürgerhospital ins Katharinenhospital wechselten die Neurologische Klinik und die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin. Der Umzug war nötig, weil der bisherige Standort des Bürgerhospitals bis Ende 2015 aufgegeben wird. „Das Bürgerhospital ist das älteste Krankenhaus in Stuttgart. Das ist ein altehrwürdiger Standort. Aus technischen Gründen ist es aber unabdingbar, dass man die Standorte zusammenführt“, so Jürgen Graf.

Die neue Heimat der Neurologie am Stuttgarter Klinikum ist spannend: Der Bau Z des Katharinenhospitals besteht aus 72 Modulen, die wie Bausteine zusammengesetzt wurden. „Die Modulklinik wird dann ab dem Jahr 2020 teilweise zurückgebaut. Die Module funktionieren wie ein Auto, das Sie leasen, mit einem festem Rückkaufwert“, erklärt Graf. Nur das Fundament des Gebäudes, der Strahlentherapiebereich, wird erhalten bleiben.

Ende des Jahres ist der Umzugsmarathon beendet

Der Umzugsmarathon beschränkte sich am Samstag übrigens nicht auf das Katharinenhospital. Ins Krankenhaus Bad Cannstatt wird die Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Geriatrie integriert. Hier waren neun Patienten betroffen. Die letzte Etappe findet im Dezember statt. Dann bezieht die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ihre neuen Räume in Bad Cannstatt. Erst am Ende diesen Jahres wird der Umzugsmarathon des Klinikums Stuttgart dann beendet sein.