Auch wenn die Lage in den Krankenhäusern ruhig scheint, entspannt sind die Verantwortlichen nicht. Wie bereitet man sich vor?

Ludwigsburg - Die Inzidenzen steigen, die Patientenzahlen vielleicht bald auch wieder? Diese Sorge treibt die Verantwortlichen der Regionalen Kliniken-Holding (RKH) um. Der Covid-Anteil auf den Intensivstationen sei zuletzt zwar nochmals leicht gesunken, „ich wehre mich aber gegen die Darstellung, die Lage in den Krankenhäusern sei momentan nicht so schlimm“, stellt der Leiter des Krisenstabs Stefan Weiß fest. Die fünfte Welle sei da.

 

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Dass die Inzidenz momentan so rapide steigt, verheißt nichts Gutes. Die Gesundheitsexperten tun sich mit Prognosen derzeit zwar schwer, weil sich die bisher geltenden Modelle nicht so einfach auf die Omikron-Variante des Coronavirus anwenden lassen. Allein wegen der schieren Menge der Infektionen sei aber damit zu rechnen, dass wieder mehr Menschen ins Krankenhaus müssen. Auch wenn Studien mittlerweile zeigen, dass die aktuell dominierende Variante – bei den Befunden der Kliniken macht Omikron mittlerweile 90 Prozent aus – eher milde Verläufe hervorruft. Weil die Welle auch vor dem Personal nicht haltmacht, könnte es doch wieder zu Engpässen kommen, befürchtet Weiß. Hinzu kommt ein erhöhter Aufwand für Patienten, die mit Corona infiziert, aber wegen anderen Beschwerden ins Krankenhaus kommen. Sie müssen isoliert werden.

Fünfstellige Zahl von PCR-Tests im Monat

Die Kliniken-Holding hat deshalb eine PCR-Teststelle eingerichtet, um Mitarbeiter möglichst schnell wieder „freitesten“ zu können. Derzeit befinden sich 79 RKH-Mitarbeiter in Quarantäne, die Ausfallquote liegt etwa fünf bis zehn Prozent höher als sonst. Weil derzeit wenige im Urlaub sind lassen sich die Lücken noch einigermaßen gut stopfen, so Götz Geldner. Laut dem Koordinator der Intensivbetten im Land laufe der Betrieb auf den Intensivstationen derzeit normal. „Wer operiert werden muss, muss nicht warten“, so Geldner. Die Menschen seien aber eher zurückhaltend, wenn es um einen längeren Aufenthalt in einem Krankenhaus gehe.

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Was die impfunwilligen Mitarbeiter betrifft, habe sich wenig getan. Die Klinikenleitung um Chef Jörg Martin setzt noch Hoffnung in den neuen Proteinimpfstoff Nuvaxovid, der bereits bestellt ist. 15 bis 20 Mitarbeiter wird die Klinik aber wohl verlieren.