RKH - Der Umbau des Krankenhauses Vaihingen klingt gut. Dass er machbar ist, darf bezweifelt werden.Markus KlohrEin Befund seines Gutachters treibt den Ludwigsburger Klinik-Manager Jörg Martin offenbar um: Einzelne Krankenhäuser in privater Trägerschaft stehen statistisch gesehen wirtschaftlich weit schlechter da als im Verbund. Bei Kliniken in öffentlicher Trägerschaft ist es umgekehrt. Martin erfährt zurzeit am eigenen Leib, warum das so ist. Zwar profitiert die Regionale Kliniken-Holding RKH massiv von Investitionszuschüssen ihrer kommunalen Träger. Doch gleichzeitig ist das Management verstrickt in das Gewirr der vielen öffentlichen Gremien, die ein Wörtchen mitzureden haben.

 

Das Krankenhaus Vaihingen ist dafür ein gutes Beispiel. Kaum ist die Idee geboren, aus dem Haus eine Art Ärztehaus-Plus zu machen, schon wird in Vaihingen Kritik laut. Dabei ist inhaltlich an dem Vorschlag wenig auszusetzen: Schon heute ist das Krankenhaus für viele Vaihinger eine beliebte Anlaufstelle – aber überwiegend für kleine, ambulante Eingriffe. Operieren lässt man sich lieber anderswo.

Was Martin allerdings kleinredet: die Kassenärztliche Vereinigung wird diesen Umbau nicht so einfach dulden. Es gibt in fast allen Fachbereichen im Kreis eine massive Überversorgung. Woher sollen die nötigen Arztkontingente kommen? Sollen allein die Ärzte aus dem benachbarten Ärztehaus Vaisana als Krankenhaus-Ersatz fungieren? Viel mehr scheint kaum machbar – doch das käme faktisch einer Schließung des Krankenhauses gleich.