Beide Gesundheitskonzerne sind hochverschuldet. Singen drücken Verbindlichkeiten von 65 Millionen Euro, Konstanz hat rund 21 Millionen Euro Schulden. Operative Gewinne allein macht trotz Krise nur das Krankenhaus Singen – 2012 rund 3,5 Millionen Euro. Die nächsten fünf Jahre werden mehr als 20 Millionen Euro erwartet. Geld, von dem Veronika Netzhammer, Wortführerin der Kritiker glaubt, dass es gebraucht wird, um den Klinikstandort Konstanz aufzupäppeln.

 

Mit der Fusion entstünde im Kreis Konstanz ein kommunaler Klinikverbund mit 1026 Betten, rund 2600 Mitarbeitern und 176 Millionen Euro Jahresumsatz.

Schwierig, darin sind sich die Kritiker wie die Befürworter der Fusion einig, wird das künftige Miteinander im Gemeinderat von Singen. Der Riss geht mitten durch das Gremium, das zerstritten ist wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Denn das emotional hochbesetzte Thema teilt fast alle Fraktionen in Gegner und Befürworter. Durch welche Maßnahmen Oberbürgermeister Ehret den Rat wieder befrieden will, ist nicht zu erkennen.Einstweilen bringt er die Kritiker weiter wieder gegen sich auf, indem er versucht, schnell eine erneute Bestätigung der Klinikfusion zu erhalten.