In Stuttgart-Bad Cannstatt regt sich Widerstand gegen den Abbruch von 300 Personalwohnungen und -zimmern. Viele der Mieter verdienen wenig und wissen daher nicht wohin. Der Arbeitgeber verschickt bereits Drohbriefe.

Stuttgart - Das Klinikum, die Rathausspitze und die städtische Siedlungsbautochter SWSG müssen sich vorwerfen lassen, in Zeiten des Pflegenotstands Fachkräfte mit ihrer Personalwohnungspolitik in die Kündigung zu treiben. Sie weisen die Kritik zurück. Konkreter Anlass ist für die SWSG-Mieterinitiative, SÖS/Linke-plus und erboste Beschäftigte der schon vor zwei Jahren beschlossene und für Juni geplante Abriss dreier Gebäude im Prießnitzweg beim Klinikum Bad Cannstatt mit seinen rund 300 Wohneinheiten und einer Kindertagesstätte. Die Stadt hat das Eigentum an allen Personalwohngebäuden auf ihre Tochterfirma SWSG übertragen. Das Klinikum mietet die rund 790 sanierten und neu gebauten Einheiten zurück. 2004 gab es noch 1590, Ende 2015 noch 870. In der Bauphase sinkt die Zahl bis auf 555.