Die Stadträte haben sich viel Mühe gegeben, Licht ins Dunkel des Klinikum-Skandals zu bringen. Das kann man von der Verwaltung nicht behaupten, kommentiert Jörg Nauke.

Stuttgart - Der Akteneinsichtsausschuss zum Klinikum-Skandal liegt in den letzten Zügen. Und es gibt wohl kein Mitglied, das sich nach hunderten Stunden des Aktenstudiums und der kontroversen Debatten mit der grünen Widerstandsgruppe im Gremium künftig freiwillig melden würde, käme der Gemeinderat auf die Idee, erneut einen zahnlosen Tiger auf eine armierte Verwaltung zu hetzen. Die Stadträte wissen jetzt, dass es mit ihrer Einsicht nicht weit her ist, wenn die Stadt nicht einsichtig sein will. Man fühlte sich vielmehr verfolgt, stapelte deshalb unüberwindbare Aktenberge auf und setzte auf Obstruktion.

 

Natürlich wäre es sinnvoller gewesen, der Ausschuss hätte Mitarbeiter der Stadt und externe Beteiligte vorgeladen, um Sachverhalte aus erster Hand zu erfahren. Das war aber gar nicht erwünscht. Aufwand und Ertrag stehen aber in keinem Verhältnis, wenn man sich darauf verlassen muss, in Akten zufällig auf Nachweise zu stoßen. So einen Ausschuss kann man vergessen.

Tiefschürfende Erkenntnisse hat dessen Arbeit nicht hervorgebracht. Die Vorwürfe kann die Rathausspitze wegmoderieren. Spürbare Wirkung haben nur die SMS zwischen Braun und Wölfle entfaltet – damit hatte der Ausschuss aber nichts zu tun.