Am Donnerstag wurden wegen des Verdachts, das Klinikum um hohe Summen betrogen zu haben, in Stuttgart und München zwei Patientenbetreuer vorläufig festgenommen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Stuttgart - Im Zusammenhang mit dem Stuttgarter Klinikum-Skandal hat es am Donnerstag gleich zwei vorläufige Festnahmen und Hausdurchsuchungen gegeben. Der von 2013 bis 2016 über mehrere Kooperationsverträge an den städtischen Betrieb gebundene Patientenbetreuer Nabel Abu Rikab wurde am frühen Morgen in seiner Wohnung in Ludwigsburg festgenommen. Abu Rikab wird seit drei Jahren wie zahlreichen anderen in- und ausländischen Partnern und Beschäftigten der ehemaligen Abteilung für ausländische Patienten vorgeworfen, im Rahmen von zwei Projekten mit Libyen und Kuwait das Klinikum betrogen zu haben, oder sie sind dem Vorwurf der Untreue ausgesetzt. Zu einem früheren Zeitpunkt war seine Wohnung schon einmal durchsucht worden. Gegen ihn läuft auch ein Insolvenzverfahren. Die Stadt Stuttgart ist diesem beigetreten und hat Forderungen von 3,2 Millionen Euro erhoben. Kürzlich bezifferte sie den durch vermeintliche Pflichtverletzungen entstandenen Schaden auf bis zu 20 Millionen Euro infolge der Misswirtschaft in der danach aufgelösten Abteilung International Unit.