Frisch zertifiziert: Das Robert-Mayr-Lungenzentrum in Stuttgart zählt ab sofort offiziell zu den führenden Lungenkrebszentren in Deutschland und bietet Patienten modernste Diagnostik und individuelle Therapiekonzepte.
Im Klinikum Stuttgart wurde erst im Mai das Robert-Mayr-Lungenzentrum eingeweiht. Hier arbeiten Spezialisten unterschiedlicher Fachbereiche interdisziplinär zusammen, um Patienten mit Lungenerkrankungen bestmöglich zu versorgen. Jüngst hat das Zentrum auch das Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als Lungenkrebszentrum erhalten. Damit bestätigt die Krebsgesellschaft die hohe medizinische Qualität, die in der Versorgung von Patienten mit Lungenkrebs erfolgt.
Lungenkrankheiten: eine unterschätzte Volkskrankheit
Lungenkrankheiten sind ein Volksleiden und gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Lungenkrebs sticht dabei besonders hervor, weil er schwer zu behandeln und leider immer noch in vielen Fällen tödlich verläuft. „Umso wichtiger ist, dass an die Versorgung von Lungenkrebspatienten höchste Ansprüche gestellt werden“, betont Prof. Martin Hetzel, der das Robert-Mayr-Lungenzentrum im Klinikum Stuttgart leitet.
„Die Anerkennung als Lungenkrebszentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft stellt höchste Anforderungen an Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität: von standardisierten Diagnostik- und Behandlungspfaden über Tumorkonferenzen bis hin zur systematischen Erhebung von Patientenzufriedenheit und Behandlungserfolgen.“ Auch strenge Mindestmengen bei der Zahl der jährlich behandelten Patienten müssen erfüllt werden. Dahinter steckt die inzwischen auch wissenschaftlich bestätigte These, dass die Ergebnisse komplexer medizinischer Eingriffe in Zentren, die diese häufig durchführen, nachweislich besser sind.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit für optimale Patientenversorgung
Für eine umfassende Versorgung von Patienten mit Lungenerkrankungen, insbesondere mit Lungenkrebs, ist eine interdisziplinäre Versorgung von besonderer Bedeutung. Im Robert-Mayr-Lungenzentrum arbeiten Fachärzte aus Pneumologie, Thoraxchirurgie, Intensivmedizin, Strahlentherapie, Infektiologie, Radiologie, Anästhesie, Onkologie und Molekulargenetik, aber auch Kinderpneumologen, Mukoviszidoseexperten, Palliativmediziner und Psychoonkologen eng vernetzt. Patienten profitieren von präziser Diagnostik, maßgeschneiderten Therapien und enger Begleitung.
Modernste Operationsverfahren: Robotik in der Thoraxchirurgie
Eine besondere Rolle bei der Behandlung von Lungenkrebspatienten spielt die Thoraxchirurgie. Diese wird im Klinikum Stuttgart von Dr. Rainer Sätzler geleitet. Er ist gleichzeitig gemeinsam mit Prof. Hetzel für das Lungenzentrum verantwortlich. Er und sein Team wenden modernste Operationsverfahren an, um die Behandlung von Patienten möglichst effektiv und gleichzeitig schonend durchführen zu können.
Insbesondere die robotergestützte Chirurgie eröffnet neue operative Möglichkeiten in der Behandlung von Lungenerkrankungen, vor allem bei Lungenkrebs. Anstelle eines großen Schnitts im Brustkorb erfordert die robotergestützte Lungenchirurgie lediglich kleine Zugänge, durch die die Instrumente eingeführt werden. „Wir nutzen die Robotik vor allem für Eingriffe bei Bronchialkarzinomen, also bei Lungenkrebspatienten. Die Ergebnisse sind sehr überzeugend.
Bei diesen Eingriffen steuert der Operateur die Roboterarme von einer Konsole aus, während eine hochauflösende Kamera detailreiche, dreidimensionale Einblicke in das Operationsfeld liefert. Die Robotertechnik ermöglicht äußerst präzise, millimetergenaue Bewegungen, die mit einer größeren Bewegungsfreiheit als der menschlichen Hand ausgeführt werden. Und auch für uns Chirurgen, die nicht mehr direkt am Operationstisch stehen müssen, bietet dieses Verfahren eine deutliche körperliche Entlastung.“
Kurze Wege und enge Abstimmung im Behandlungsteam
Alle Experten der unterschiedlichen Fachrichtungen setzen sich in wöchentlichen Tumorkonferenzen zusammen. Hier legen sie für jeden Patienten die individuell beste Behandlungsstrategie anhand der gültigen Leitlinien und Studienlage fest. Dr. Sätzler betont: „Ein großer Vorteil unseres Hauses ist, dass alle relevanten Fachdisziplinen unter einem Dach vertreten sind. Das ermöglicht reibungslose Abläufe, ohne komplizierte Terminabsprachen oder lange Wartezeiten.“
Starker Partner und Namensgeber: Robert Mayr
Namensgeber des Zentrums ist Robert Mayr, Stifter und Vorstandsvorsitzender der Eva Mayr-Stihl-Stiftung, die das Klinikum Stuttgart seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der Krebsmedizin unterstützt.
Weitere Informationen finden Patienten auf der Webseite des Klinikums Stuttgart.