Die Krankenhausstandorte Nagold und Herrenberg senden einander jetzt Bildmaterial über digitale Telekommunikationskanäle.

Das Krankenhaus in Nagold verfügt über eine der größten und leistungsfähigsten Radiologien im Klinikverbund Südwest. Durch eine engere Kooperation und neue technische Möglichkeiten kann davon jetzt auch das Krankenhaus in Herrenberg profitieren: Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin in Nagold hat seit diesem Monat die Möglichkeit, Befunde aus Nagold oder sogar über Heimarbeitsplätze für den Standort Herrenberg abzubilden.

 

Möglich macht das eine Investition von knapp 20 000 Euro in Soft- und Hardware sowie das Strahlenschutzgesetz, welches Optionen für Teleradiologie-Modelle für mehrere Krankenhäuser vorsieht. Die Expertise und Manpower in Nagold dort soll künftig helfen, die Dienste in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende und an Feiertagen in Herrenberg lückenlos und qualitativ hochwertig abzudecken, erläutern die Klinikverbund-Verantwortlichen. „Aufgrund der naturgemäß dünneren Personaldecke von kleineren Teams mussten wir in der Vergangenheit oftmals auf Leasingkräfte ausweichen“, berichtet Nicolai Stolzenberger, Regionaldirektor für die Krankenhäuser Leonberg und Herrenberg. „Auf dem freien Markt existieren zudem viele Dienstleister, die ein externes teleradiologisches Portfolio anbieten.“ Nun sei es aber innerhalb des Klinikverbunds gelungen, eine zukunftsfähige Lösung zu entwickeln.

Weiterer Entwicklungsschritt am Standort Herrenberg

Vor rund einem Jahr wurde die ehemalige Radiologische Praxis von Ulrich Schott in die Struktur des Gesundheitszentrums MVZ Herrenberg integriert und damit ein weiterer Schritt im Sinne der Campusentwicklung am Standort Herrenberg vollzogen. Neben baulichen Sanierungen und Anpassungen im radiologischen Leistungsspektrum wurde auch der Gerätepark in den vergangenen Monaten sukzessive komplett erneuert. Der Landkreis Böblingen als Träger sowie der Klinikverbund Südwest investierten für Geräte und IT-Infrastruktur fast 2,5 Millionen Euro in eine moderne Ausstattung. Im Anschluss an die Erneuerung der Röntgenanlage im vergangenen Sommer folgte im Herbst der Austausch des Computertomographen (CT) sowie sukzessive der Durchleuchtungsanlage und der Mammographie-Einheit. Für Ende des Jahres steht als finaler Schritt noch ein neues MRT an, das das Angebot der bildgebenden Diagnostik am Standort Herrenberg vervollständigt.

Die Ausweitung telemedizinischer, standortübergreifender Angebote in den kommenden Jahren sei Teil der Digitalisierungsstrategie und solle langfristig das wohnortnahe Angebot sicherstellen, heißt es von Seiten des Klinikverbundes.