Nach dem Sindelfinger Gemeinderat hat nun auch der Böblinger Kreistag sein Okay zur Flugfeldklinik gegeben.

Mit nur zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung hat der Böblinger Kreistag gestern die Absichtserklärung beschlossen, auf dem Flugfeld zwischen Böblingen und Sindelfingen eine zentrale Großklinik zu bauen. Die Räte beauftragten die Geschäftsführung des Klinikums Sindelfingen-Böblingen beim Sozialministerium, einen Antrag auf Förderung des Neubaus zu stellen. Zudem soll der Klinikverbund Südwest ein medizinisches Konzept für sämtliche sechs Häuser des Verbunds in den Kreisen Böblingen und Calw erarbeiten. Die Krankenhäuser in Leonberg und Herrenberg sollen erhalten werden.

 

Mit dieser Absichtserklärung ist nun der erste Schritt auf dem Weg zur Flugfeldklinik geschafft. „Aber auch andere Landkreise sind auf dem Weg Neubauvorhaben auf den Weg zu bringen, in Göppingen wurde so eben eines beschlossen. Deshalb sollten wir zügig noch alle offenen Fragen klären,“ mahnte der Landrat Roland Bernhard angesichts des begrenzten Fördertopfs des Landes für Klinikneubauten. Die wichtigste Frage ist die der Finanzierung. Mit maximal 45 Prozent würde das Land die Kosten von 334 Millionen bezuschussen. Der Anteil könnte aber auch deutlich niedriger ausfallen. Den Großteil der Kosten müssten der Kreis und die Stadt Sindelfingen aus Rücklagen und über Kredite stemmen.

Eine Klinik soll die bisher zwei Häuser in den Nachbarstädten ersetzen. Das sei die einzig sinnvolle und zudem die wirtschaftlichste Lösung – darin waren sich die Räte einig. Dies war auch das Ergebnis eines Gutachtens, nach dem auch die bestehende Häuser für mehr als 90 Millionen Euro saniert werden müsste. Die neue Großklinik mit 734 Betten soll nach den Prognosen pro Jahr 8000 Patienten mehr als momentan anlocken.