Bei Maischberger hat sich der Grünen-Politiker Cem Özdemir unter anderem zu Jürgen Klopps Wechsel zu Red Bull geäußert. Er hätte einen anderen Wunsch an den gebürtigen Stuttgarter gehabt.
In der Talkshow „Maischberger“ am Mittwoch ist Cem Özdemir (Grüne), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, zu Gast gewesen und äußerte sich pointiert zu trivialen bis politischen Themen. Dabei kam auch die Ernennung von Jürgen Klopp zum globalen Fußballchef bei Red Bull zur Sprache. Seit Mittwoch ist bekannt, dass der Ex-Liverpool-Trainer ab Januar beim Getränkehersteller als Fußball-Stratege agieren wird. Dafür erfuhr Klopp in den sozialen Medien viel Kritik. Özdemir, seines Zeichens Fan des VfB Stuttgart, hätte einen anderen Vorschlag an den Kult-Trainer gehabt.
Der Politiker sorgt für Schmunzeln
Wenn auch die Schwerpunkte der Sendung „Maischberger“ Migration, Integration und Druck auf die Grünen lagen, schaffte es Klopps Wechsel mit ins Programm. Moderatorin Sandra Maischberger bat den 58-jährigen Politiker in ihrer Sendung folgenden Satz zu beenden: „Dass Jürgen Klopp globaler Fußballchef bei Red Bull wird…“ Özdemir daraufhin augenzwinkernd: „Jetzt muss ich natürlich aufpassen, er ist ja ursprünglich Stuttgarter und ich mag ihn und habe ihn in Liverpool mal getroffen.“
Weiter sagte er: „Aber hätte er mich gefragt, hätte ich gesagt, Mensch komm doch zum VfB, du kannst uns dort beraten.“ Dass der Bundespolitiker großer und langjähriger VfB Stuttgart Fan ist, ist kein Geheimnis. Im Publikum sorgte die Aussage für Lacher, auch Günther Jauch, der ebenfalls als Gast in der Runde war, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Als Maischberger aber konkret nach seiner Meinung zu Red Bull als Investor im Fußball fragte, reagierte Özdemir ausweichend. Die Talkmasterin hakte nach: „Ne, das ist mir jetzt zu einfach.“ Sie forderte eine klare Aussage des Grünen-Politikers.
Özdemir sieht sich als Traditionalist
Auf Drängen der Moderatorin erklärte Özdemir schließlich: „Beim Fußball bin ich Traditionalist.“ So auch seine Unterstützung an die Stuttgarter, einem Traditionsverein seit 1893. Er führte aus, dass er die 50+1-Regelung, die Investoren in deutschen Vereinen nur begrenzten Einfluss erlaubt, unterstützt. „Wir haben eine tolle Fankultur in Deutschland, die hat auch damit zu tun, dass die Clubs den Mitgliedern gehören und nicht einzelnen Unternehmen.“
Özdemir kritisierte zudem die Besitzstrukturen der Fußballclubs in Großbritannien, wo Investoren wie Ölscheichs Vereine übernehmen. „Ich will keine Verhältnisse wie in Großbritannien, wo im Prinzip die arabische Halbinsel gegeneinander spielt, aber auf der britischen Insel“, so der gebürtige Bad Uracher.
Deutschland solle seine Fußballkultur bewahren, trotz widriger Umstände. Er fügte hinzu: „So schlecht spielen wir in Europa gerade nicht. Übrigens auch beim VfB.“ Und sorgte damit erneut für Beifall aus dem Publikum.