Die Stadt Göppingen hätte ihre Pläne für eine Wohnbebauung im Faurndauer Dittlau beinahe begraben müssen. Die Diskussionen werden nach dem knappen Ja nicht weniger werden.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Um ein Haar hätten sich alle weiteren Informationsveranstaltungen, Gespräche und Debatten über das Für und Wider einer geplanten Wohnbebauung im Faurndauer Dittlau erledigt gehabt. Zu später Stunde beschloss der Göppinger Gemeinderat am Donnerstagabend mit nur einer einzigen Stimme Mehrheit die sogenannten vorbereitenden Untersuchungen doch in Auftrag zu geben.

 

Wenn man so will, hat das Ja von Oberbürgermeister Guido Till, der selbstredend für seine Sitzungsvorlage votierte, den Ausschlag gegeben. 230 000 Euro werden nun in die Hand genommen, um zu ermitteln, ob sich aus der knapp 60 Hektar großen Fläche rund 25 Hektar Bauland herausschneiden lassen, auf der dann Wohnraum für rund 2000 Menschen entstehen soll. Neben den üblichen ökologischen Prüfungen soll auch der Verkehr untersucht werden. Außerdem müssen zahllose Gespräche mit etwa 100 Grundstückseigentümern geführt werden, da nur zwölf Prozent des Areals der Stadt gehören. Einige Besitzer, darunter mindestens drei Landwirte, haben bereits kundgetan, ihre Äcker nicht verkaufen zu wollen.

SPD weist auf mögliche Befangenheit Zieglers hin

Während es aus den Fraktionen von CDU, FDP und Freien Wählern Zustimmung für die vorbereitenden Maßnahmen gab, lehnten Grüne, SPD, Linke und Piraten den Antrag ab, weil sie sich einerseits gegen den Verlust von wertvollen Acker- und Naherholungsflächen aussprachen und obendrein befürchten, dass das Projekt, wenn die Untersuchungen erst stattgefunden haben, auch durchgedrückt wird.

Achim Roos, der SPD-Fraktionsvorsitzende, wies außerdem auf einen pikanten Punkt hin, „den wir jetzt nochmals prüfen lassen werden“. Er fragte bei der Verwaltungsspitze explizit nach, ob es denn rechtens sei, dass sich der CDU-Stadtrat Werner Ziegler, dem Flächen im Bereich Dittlau gehörten, an der Abstimmung beteilige. Die Antwort lautete, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt des Verfahrens juristisch in Ordnung sei und so konnte auch Ziegler seine Hand für die Untersuchungen heben.