Wenn SPD, Grüne und FDP sich arrangieren und eine Regierungskoalition bilden, dann wird die Ampel Wirklichkeit. Doch das muss nicht sein. Es gibt einen besseren Namenspaten, meint unser Autor augenzwinkernd.
Stuttgart - Wer ist nun schuld an der Pumuckl-Koalition? Die Spur führt zum bayerischen Kabarettisten Hannes Ringlstetter, der schon am 8. Oktober als verkleideter und reichlich angesäuselter Riesen-Kobold aufgetreten ist.
Dieser Pumuckl ist merklich sauer darüber, dass die mögliche Koalition aus SPD, FDP und Grünen nicht seinen Namen trägt und stattdessen als Ampel bezeichnet wird. Schließlich habe er doch sogar einige Stimmen von den anderen Parteien„verschwinden lassen“. Doch auch auf Twitter kann sich der eine oder andere für eine Pumuckl-Koalition erwärmen.
Und seien wir doch mal ehrlich: Ampel, das klingt nach Bürokratie, Regelwerk, Auf- der-Stelle-Verharren. Vor allem dann, wenn die Ampel in der nächsten Legislaturperiode viel zu oft auf Rot steht, weil sich die Koalitionspartner nicht einig sind. Auch die Allegorie, also die bildliche Darstellung eines abstrakten Begriffes, wäre für die beteiligten Koalitionspartner mehr als schwierig. Die SPD schreit dann immer stopp (rot), die FDP bremst (gelb) und die Grünen nicken alles ab (grün).
Ganz zu schweigen davon, dass Pumuckl natürlich viel besser klingt als Ampel, wie auch ein Twitter-Nutzer klar auf den Punkt bringt.
Kurzum: das genaue Gegenteil einer langweiligen Ampelkoalition. Gut, manches mal treibt ja so eine Koalition auch richtig Schabernack, aber das ließe sich leichter ertragen, wenn man wüsste: „Klar, ist ja auch die Pumuckl-Koalition.“ Und ein klein wenig hat Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock schon im ARD-Sommerinterview im Jahr 2019 angedeutet, dass sie durchaus Sympathien für den Kobold hegt.
Mit dem Pumuckl gäbe es dann sogar einen kleinen Stuttgart-Anteil in der Koalition. Schließlich ist die geistige Schöpferin des Pumuckls, Ellis Kaut, in Stuttgart geboren. Die Chancen für eine Pumuckl-Koalition dürften allerdings nicht hoch sein, man trennt sich nicht gern von althergebrachten Begriffen. Aber eines muss den möglichen Koalitionspartnern auch klar sein: Wenn es mit der Einigung klappt und die Ampel bleibt, dann kann man sich nicht so einfach unsichtbar machen. Das kann nur ein echter Kobold mit roten Haaren.