Mindestens drei Stellungen der IS sind von der internationalen Koalition zur Unterstützung der Kurden getroffen worden. Derweil bombardiert die Türkei die PKK.
Kobane - Vor dem Hintergrund heftiger Kämpfe um die Kurdenstadt Kobane in Syrien bombardiert die türkische Luftwaffe einem Medienbericht zufolge PKK-Stellungen in der Türkei. Wie die Zeitung „Hürriyet“ am Dienstag berichtete, flogen F-16- und F-4-Kampfflugzeuge Angriffe gegen Stellungen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) im Südosten des Landes.
PKK-Kämpfer hätten zuvor mehrfach eine Polizeistation in Daglica in der Grenzregion zum Irak unter Beschuss genommen, schrieb die Zeitung. Es sei der „erste umfassende Luftschlag“ gegen die PKK gewesen, seit die Organisation im März vergangenen Jahres einen Waffenstillstand erklärt hatte.
Der PKK, die eng mit den in Kobane kämpfenden kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) in Syrien verbunden ist, seien mit den Luftschlägen „schwere Verluste“ zugefügt worden. Die verbliebenen Rebellen hätten das Weite gesucht. Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.
Zwischen den USA und der türkischen Regierung gibt es derzeit Streit über die Nutzung türkischer Stützpunkte durch die US-geführte internationale Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Regierung in Ankara lehnt einen Alleingang mit Bodentruppen in Nordsyrien ab. Die Türkei pocht auf ein gemeinsames Vorgehen, das sich auch gegen das Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad richtet.
Das Regime in Damaskus greift weiterhin oppositionelle Kämpfer in Syrien aus der Luft an. Die syrischen Menschenrechtsbeobachter zählten nach Angaben vom Dienstag innerhalb von 24 Stunden landesweit rund 100 solcher Luftschläge.
Kurdische Kämpfer aus der syrischen Grenzstadt Kobane vermeldeten derweil Erfolge gegen die IS-Milizen. Idris Nassan, Vize-Sprecher für auswärtige Angelegenheiten in Kobane, sagte der Nachrichtenagentur dpa, kurdische Kämpfer hätten dank der Luftschläge der internationalen Koalition einen strategisch wichtigen Hügel sieben Kilometer von der Stadt entfernt von den Dschihadisten zurückerobern können.
Militärchefs aus mehr als 20 Ländern wollten am Dienstag nahe Washington ihre Beratung über das weitere Vorgehen gegen die IS-Milizen fortsetzen. Die Bündnispartner wollen eine langfristige Strategie gegen den IS im Irak und in Syrien finden.
Aufseiten des Islamischen Staates (IS) kämpfen auch viele Deutsche. Wie die „Bild“-Zeitung (Dienstag) berichtete, sind die meisten deutschen Kämpfer jünger als 30 Jahre. Das Blatt berief sich auf Unterlagen deutscher Sicherheitsbehörden, in denen die Daten von 380 Dschihadisten ausgewertet sind. Die meisten sind demnach 15 bis 30 Jahre alt - ihr Anteil beträgt 65 Prozent. Wie es weiter hieß, sind 89 Prozent der deutschen Kämpfer Männer und elf Prozent Frauen.