Kochen fürs Klima Superfood wächst auch in der Region
In Kooperation mit anderen Volkshochschulen in Deutschland bietet die VHS Filderstadt eine kulinarische Reise an. Wir haben am Onlinekochkurs „Food for Future: Kochen fürs Klima“ teilgenommen.
In Kooperation mit anderen Volkshochschulen in Deutschland bietet die VHS Filderstadt eine kulinarische Reise an. Wir haben am Onlinekochkurs „Food for Future: Kochen fürs Klima“ teilgenommen.
Filderstadt - Kneten, rühren, aufkochen, anbraten, ablöschen; bei all dem, was Luka Lübke gleichzeitig zu machen scheint, droht man als Laie schnell den Überblick zu verlieren. Zu welchen Zutaten kommt doch gleich der Sesam? Und der Knoblauch? Mit was wird die Hirse gewürzt? Gut, dass wenigstens das Schälen, Schnippeln und Hobeln bereits erledigt war, bevor das eigentliche Kochen beginnt – die mitkochende Redakteurin aus Stuttgart wäre sonst gänzlich aus dem Konzept gekommen. Also Konzentration, damit die richtigen Zutaten in den Schüsseln vermengt werden und das Essen in der Pfanne nicht anbrennt.
Zubereitet werden Spargel, Hirse, Kraut- und Karottensalat und Rote Beete. Alles Lebensmittel, die auch in Deutschland angebaut werden und damit perfekt zum Motto des Abends passen: „Food for Future – Kochen fürs Klima: kreativ kochen“. Luka Lübke, Profiköchin und Bloggerin aus Norddeutschland, leitet die Kursteilnehmer an. Weil wegen Corona derzeit Präsenzveranstaltungen schwierig sind, geht alles digital. Über den Laptop steht sie quasi in den Küchen der Teilnehmer und erklärt, was wie zubereitet wird.
Der Kochkurs ist Teil einer kulinarischen Reise, die die VHS Filderstadt im Kooperation mit anderen Volkshochschulen in ganz Deutschland anbietet. An diesem Abend ist die VHS Bremen Gastgeberin und die Slow Food Chef Alliance Deutschland Kooperationspartnerin. Über die Videoplattform Zoom können sich die Teilnehmer einwählen und Luka Lübke in die Töpfe und Pfannen schauen. Die Allianz setzt sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem ein, legt Wert auf gute, fair produzierte und gehandelte Zutaten und eine saubere Ökobilanz, es geht um Tierwohl ebenso wie um angemessene Bezahlung der Produzenten und die ressourcenschonende Herstellung.
„Die Küche ist ein schöner Ort, um anzufangen, etwas für sich selbst und für den Planeten zu tun“, sagt Lübke. Ein Beispiel: Ist es nötig, Knoblauch aus China zu kaufen, obwohl er auch in Deutschland angebaut wird? „Wenn ich doch dort lebe, wo ein Produkt ebenfalls angebaut wird, brauche ich es doch nicht durch die halbe Welt transportieren“, sagt die Köchin. Gerade beim aktuellen Trend Superfoods lohnt es, genau hinzuschauen. Muss es unbedingt Quinoa aus Südamerika sein? Oder ist Hirse, Lein- oder Hanfsamen aus der Region nicht ebenso gesund?
Dennoch, betont Lübke, wolle sie nicht „mit erhobenem Zeigefinger“ kommen. „Essen muss auch Freude machen, es hat mit Lust und Genuss zu tun“, sagt die Köchin. Und so werden an diesem Abend auch Orangen und Zitronen verarbeitet – die wachsen zwar nicht in Deutschland, sind aber zumindest in Bioqualität aus dem europäischen Ausland zu bekommen. Auch die Gewürze gehen über Salz und Pfeffer hinaus – so verleihen Koriander und Schwarzkümmel dem deutschen Weißkohl einen exotischen Geschmack. Erdnüsse geben dem Karottensalat einen pfiffigen Knack, und die Orangenfilets harmonieren mit dem angebratenen Spargel. „Es ist kein unbekanntes Gericht dabei“, sagt Lübke, „wir haben heute nur alles ein bisschen anders zubereitet, als üblich“. Der Kreativität in der Küche sind ohnehin keine Grenzen gesetzt.
Zwei Termine gibt es noch: am 7. Juni kocht Luka Lübke „Pluckte Finken“ – Bremer Seefahrer-Eintopf, am 30. Juni ist der Sommerkochkurs „Mediterrane“ mit Sternekoch Peter Scharff. Alle Infos und Anmeldung zu den Onlinekochkursen unter www.vhs-filderstadt.de.