Die Attacken von Hundehassern mit vergifteten oder mit Nägeln gespickten Ködern haben in den vergangenen Monaten wieder zugenommen. Eine Tierunfallsanitäterin warnt allerdings davor, alle Fälle auf Hundehasser zurückzuführen. In einer Karte zeigen wir die Fundorte von gefährlichen Ködern.

Stuttgart - Es ist der Alptraum eines jeden Hundebesitzers: Beim Gassi gehen erschnüffelt der vierbeinige Freund etwas, zögert nicht lange und frisst das vermeintliche Leckerli. Stunden später verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Tieres massiv, es spuckt Blut und wird apathisch, bis es schließlich zu spät ist und der Tierarzt nur noch den Tod des Hundes feststellen kann.

 

Teilweise handelt es sich bei solchen Leckerlis um mutwillig platzierte Köder, die Hundeshasser mit Gift oder Nägeln spicken. In unserer interaktiven Karten verraten wir Ihnen, wo in den vergangenen zwei Jahren diese gefährlichen Köder gefunden wurden.

Die Beweisführung gestaltet sich in solchen Fällen meist als äußerst schwierig. So gibt die Tierunfallsanitäterin Lenore Völker von der Tierrettung/Tierambulanz Mittlerer Neckar, die in den Kreisen Esslingen, Göppingen und dem Rems-Murr-Kreis aktiv ist, zu bedenken: "Wenn ein Hund vergiftet wird, weil er etwas Unbekanntes gefressen hat, muss das nicht zwangsläufig die Tat eines Hundehassers sein". Es komme schließlich auch vor, dass Bauern auf ihren Feldern Gift gegen Mäuse und Schädlinge platzieren, dies könne ebenfalls tödliche Konsequenzen für einen Vierbeiner haben, sollte er eine größere Menge davon aufgenommen haben.

"Was viele außerdem nicht wissen ist, dass Hunde ebenfalls sterben können, wenn sie den Kot eines Pferdes fressen, das gerade entwurmt wurde", sagt Lenore Völker. "Seit die Tierrettung Mittlerer Neckar im Jahr 2010 gegründet wurde, hatten wir drei Fälle von eindeutigen mutwilligen Hundevergiftungen - einer in Zell unterm Aichelberg im Jahr 2014, einer in Köngen und einer in Nellingen, beide im Jahr 2015."

Nichtsdestotrotz haben in den vergangenen Monaten in Stuttgart und der Region Attacken von Hundehassern wieder deutlich zugenommen, im Jahr 2015 vor allem in Stuttgart-Freiberg und dem Kreis Ludwigsburg.

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