Nach Auffassung des Bundeskriminalamtes hat der in Köln verhaftete Tunesier einen Anschlag mit einer Biobombe geplant. Der BKA-Chef spricht von einem bisher einmaligen Vorgang in Deutschland.

Berlin - Der in Köln-Chorweiler festgenommene Tunesier wollte nach Einschätzung des Bundeskriminalamts (BKA) einen Anschlag verüben. Es habe konkrete Vorbereitungen zu einer solchen Tat mit einer Biobombe gegeben, sagte BKA-Präsident Holger Münch dem RBB-Inforadio. Das sei ein in Deutschland einmaliger Vorgang.

 

Wo und wann der Mann zuschlagen wollte, sei bislang noch unklar, ebenso ob er Mittäter oder Verbindungspersonen gehabt habe. Münch lobte zudem die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden - national wie international. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte nach eigenen Angaben Hinweise erhalten, wonach ein tunesischer Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Köln potenziell hochgiftige Substanzen zu bestellen versuchte und ging dem mit hoher Priorität nach.

Polizisten hatten am Dienstag vergangener Woche die Wohnung des Tunesiers in einem Hochhaus in Köln-Chorweiler gestürmt und den 29-Jährigen festgenommen. Laut Bundesanwaltschaft hatte er in dem Haus hochgiftiges Rizin hergestellt. Der Mann sitzt seit dem vergangenen Mittwoch wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz in Untersuchungshaft. Zudem wird gegen ihn wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt.