Die IHK möchte auch größere Lieferzeitfenster in der Fußgängerzone. „Die Kammer wünscht ein bis 12 Uhr verlängertes Zufahrtsrecht für den Gütertransport“, bestätigt man bei der Stadt. Dieser Forderung sei aber noch keineswegs entsprochen worden. Bei den mobilen Güterdepots könnten zeitliche Beschränkungen ganz wegfallen: „Denkbar ist hier etwa, dass das Abstellen eines mobilen Depots jederzeit erlaubt ist, wenn die Feinverteilung der Waren zu Fuß, mit Fahrrädern oder mit kleinen Elektrofahrzeugen erfolgt“, heißt es in der IHK-Studie.

 

Auf der Wunschliste des Verbandes steht auch noch ein Beauftragter für den Wirtschaftsverkehr. Dabei könnte es sich um einen Mitarbeiter der städtischen Verkehrsleitzentrale handeln, der die Verhältnisse auf den Straßen für den Wirtschaftsverkehrs optimieren soll.

Starker Zuwachs bei Kleintranportern

Im Rathaus gibt es eine gewisse Bereitschaft, der Güterzustellung in der City ein verlängertes Zeitfenster zu genehmigen. Dieses soll allerdings wegen der von Brüssel jüngst gerügten hohen Luftbelastung nur für besonders schadstoffarme Fahrzeuge gelten. In Frage kommen dafür Transporter mit Erdgasantrieb und Lastenräder mit Elektromotor. „Für besonders saubere Transporter sind Benutzervorteile denkbar“, heißt es bei der Stadt. Wegen des zunehmenden Online-Handels sei davon auszugehen, dass es in Zukunft immer mehr Paketzustellungen gebe. Eine umweltgerechte Zustellung sei deshalb nur noch mit besonders sauberen Transportern und zu Fuß möglich.

Dass die Flotte der Kleinlaster in Stuttgart bereits in den vergangenen Jahren ganz erheblich zugenommen hat, zeigt der Blick in die Zulassungsstatistik: „Seit 2010 hat sich die Zahl der in der Stadt angemeldeten Lastwagen von 12 572 auf 14 479 erhöht“, sagt Thomas Schwarz, der Leiter des Statistischen Amtes. Das sei ein bemerkenswertes Plus von 15 Prozent. Bei den Kleintransportern bis 3,5 Tonnen betrage der Zuwachs sogar 20 Prozent. „Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Personenwagen hingegen lediglich um um 6,6 Prozent gestiegen.“