In Heidelberg ist die Ausstellung „Körperwelten“ gut angenommen worden. Die Ausstellung präparierter Leichen ist in der Vergangenheit vielfach kritisiert worden.

Heidelberg - Die umstrittene „Körperwelten“-Ausstellung mit präparierten Leichen haben in den ersten 100 Tagen in Heidelberg nach Angaben der Organisatoren rund 45 000 Menschen gesehen. Die meisten Besucher stammten aus der Region, sagte Angelina Whalley, Ehefrau von Mediziner und Museumsbegründer Gunther von Hagens (72). Im laufenden Jahr wollen sich die Organisatoren unter anderem stärker auf ausländische Touristen konzentrieren, meinte die Ärztin. An diesem Freitag ist die Schau in der Neckarstadt seit 100 Tagen geöffnet.

 

Zum Vergleich: Ein Museum von Gunther von Hagens in Berlin besuchten 2015 in den ersten 100 Tagen schätzungsweise etwa 65 000 Menschen. In Heidelberg präsentiert der umstrittene Anatom rund 150 Einzelpräparate wie Organe, aber auch 20 Ganzkörperplastinate. Kritiker etwa aus Kreisen der Kirchen oder der Medizin beklagen eine Verletzung der Menschenwürde. Die Organisatoren hingegen sehen die Präsentation enthäuteter Toter als Wissensvermittlung.

Anfängliche Kritik an der Schau im Alten Hallenbad sieht Whalley schwinden. „Die Leute sehen, dass die Dauerausstellung nicht den Horrorcharakter hat, den andere ihr zuschreiben.“ Die Präsentation habe sich seit der Premiere 1995 in Japan sehr verändert, sagte sie. „Wir haben dazugelernt. Früher war die Ausstellung rein anatomisch.“