Für den härtesten Job der Welt muss man 24 Stunden am Tag arbeiten und kriegt nicht mal Geld dafür. Ein originelles US-Video zum Muttertag hat Millionen Klicks gesammelt. Doch das Lob für die Mütter dieser Welt ist nicht ganz uneigennützig.

Stuttgart - Ständig auf den Beinen, keine Pausen, kein Urlaub, kein Schlaf, kein Leben abseits der Arbeit - 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche! Und das noch unbezahlt! Das bringt die Stelle als „Director of operations“ mit sich. Welcher Job sich dahinter verbirgt, wird erst am Ende jenes Videos klar, um das es hier geht.

 

Im Video „World's Toughest Job“ sind Szenen aus Bewerbungsgesprächen zu dieser Stelle zu sehen. Die per Webcam durchgeführten Gespräche zeigen Kandidaten, die Interesse daran haben, „Director of operations“ zu werden. Ausgeschrieben wurde sie in Zeitungen und im Internet. Allerdings lässt das Interesse von Seiten der Bewerber im Laufe des Gesprächs bald sichtlich nach. Verwunderung, Ungläubigkeit bis hin zu Entsetzen folgen, nachdem der Interviewer die Voraussetzungen und Anforderungen für den Job auflistet.

Wer macht so etwas freiwillig?

„Ist das überhaupt legal?“, fragt eine der Bewerberinnen. „Das ist verrückt!“ bringt es eine andere auf den Punkt. Neben endloser Verfügbarkeit und zahlreichen zwischenmenschlichen Fähigkeiten wird auch ein Abschluss in den Bereichen Medizin, Finanzen sowie „kulinarische Künste“ vorausgesetzt. Dennoch bezeichnet der Interviewer den Job als den "wichtigsten der Welt" und ergänzt, dass unzählige Menschen überall auf der Welt diesen Job hätten. Doch wer macht so etwas freiwillig?

Für all diejenigen, die die Auflösung noch nicht kennen, hier zunächst das Video:

Die Anforderungen beschreiben die Tätigkeit einer Mutter! Anlässlich des diesjährigen Muttertags am 11. Mai hat das amerikanische Unternehmen Cardstore bereits vor ein paar Wochen sein kleines Video mit der großen Wirkung ins Netz gestellt. Das Unternehmen bietet individuelle Grußkarten an.

Der Clip hat mittlerweile bereits mehr als 18 Millionen Klicks bei Youtube und wurde unzählige Male geteilt und kommentiert. Die Reaktionen bei Twitter sind überwiegend positiv.
 


Manch einer weist darauf hin, es solle nicht nur das weibliche Geschlecht geehrt werden:


Schnell wird klar, dass es sich bei dem Video um eine virale Werbekampagne handelt. Dezent wird am Ende des Clips nachgefragt, ob man seiner Mutter nicht vielleicht eine Karte gestalten möchte - vielleicht über die Cardstore-Marke "American Greetings"? Laut dem US-Nachrichtenportal Adweek waren die Bewerber jedoch echt und wussten über die Aktion nicht Bescheid. Ob echt oder gespielt: Wenn durch das Video ein paar mehr Mütter dieser Welt ein „Danke“ erhalten, schadet es nicht.

Nur ein Nachgeschmack bleibt vielleicht: Von dem hier besprochenen Video des Grußkarten-Herstellers über ein "Meine-Mama"-Video der Zeitschrift "Lisa" (Stand 9. Mai: 5000 Klicks) bis hin zu einem bereits im vergangenen Jahr veröffentlichten "Danke Mama"-Video von Nivea (2,3 Millionen Klicks) - offenbar sind es vor allem Firmen, die Aktionen zum Muttertag ihr Image pflegen wollen. Im Falle eines Videos der spanischen Modekette Desigual ging das allerdings ziemlich in die Hose: Das Video ist eigentlich als Plädoyer für eine freie Entscheidung in Sachen Kinderwunsch gedacht, provoziert aber auch Widerspruch.

Dann vielleicht doch lieber Blumen für Mama. Selbstgepflückt.