Seit Corona haben viele Menschen Trost bei Haustieren gesucht. Bei unserem Kinderreporter Jamie (13) wohnen jetzt zwei Katzen – und die haben seine Zeit im Homeschooling ganz schön verändert.

Nachrichtenzentrale: Nadia Köhler (nl)

Stuttgart - Im Corona-Jahr 2020 haben sich viele Menschen einen tierischen Freund angeschafft. Die Zahl der Kaninchen, Hunde, Katzen, Wellensittiche und sonstigen Haustiere ist in der Corona-Pandemie innerhalb von zwölf Monaten insgesamt um fast eine Million angestiegen In fast der Hälfte aller deutschen Haushalte haben Hunde, Katzen und Co mittlerweile einen festen Platz im Haus. So auch jetzt auch bei unserem Kinderreporter Jamie (13).

 

Jamie, du und deine Schwester, ihr seid jetzt seit gut zwei Monaten stolze Katzenbesitzer! Hätte es euer Katzenpärchen ohne Corona nie gegeben?

Wahrscheinlich nicht so schnell. Aber wir haben auch vor Corona schon darüber nachgedacht uns ein Haustier anzuschaffen. Wir hatten auch schon mal zwei Stallhasen, aber die sind leider gestorben. Meine Schwester und ich hatten uns jedenfalls schon lange darüber informiert, welches Tier in unserer Wohnung überhaupt in Frage kommt.

Eure Wahl ist auf Katzen gefallen. Wieso passen die Katzen, eure Wohnung und ihr gut zusammen?

Unsere Katzen sind zum Glück sehr zutraulich. Ich kann mit ihnen gut kuscheln – anders als mit den Hasen. Und die Katzen können wir drinnen halten, denn wir wohnen direkt an der Hauptstraße und haben keinen Balkon. Dafür haben wir jetzt aber viele Kratzbäume aufgestellt, damit sie es gut haben.

Ließe sich ein Hund nicht noch besser kuscheln?

Für einen Hund ist unsere Wohnung einfach zu klein, und wir hätten wahrscheinlich auch nicht genügend Zeit, um regelmäßig mit ihm raus zu gehen. Jetzt während Corona schon, aber im normalen Alltag würde das schwierig.

Warum hat es trotz Corona dann fast ein Jahr gedauert, bis ihr die Katzen bekommen habt?

Wir haben lange im Internet nach welchen gesucht und wir wollten nicht bis nach Kroatien oder so fahren, um welche zu holen. Erst Mitte Dezember haben wir dann eine Pflegestelle von einem Tierheim gefunden, die uns Katzen angeboten hat.

 

Und als ihr die beiden zum ersten Mal gesehen habt, wusstet ihr gleich: Das passt?

Ja! Sie waren zwölf Wochen alt und haben die ganze Zeit an meinen Klamotten geschnuppert. Nach einer Stunde hatten sie sich schon ein bisschen an uns gewöhnt.

Wie waren die ersten Tagen mit den kleinen Katzen daheim?

Der Kater hat sich erst einmal hinter der Waschmaschine versteckt und kam nicht mehr raus. Das war eine ganz schöne Aufregung. Und das Weibchen hat auf einige unserer Geräusche ziemlich ängstlich reagiert. Vor allem die Kaffeemaschine hat ihr schwer zu schaffen gemacht. Aber jetzt fürchtet sie sich nur noch vor dem Staubsauger.

Ist doch gut, dann müsst ihr jetzt nicht so oft sauber machen!

Im Gegenteil! Wir müssen jetzt leider viel öfter staubsaugen, weil die Katzen ganz schön haaren und das Katzenstreu sich schnell in der ganzen Wohnung verteilt.

Was hat sich noch verändert mit den Katzen?

Ich habe jetzt deutlich mehr Kratzer als früher – vor allem an den Händen. Wenn man mit den Katzen spielt und nicht schnell genug ist, bekommt man öfter mal ihre Krallen ab.

Oh, das hört sich aber doch nicht so richtig nach kuschligen Haustieren an!

Doch! Wenn ich Online-Unterricht habe, dann kommen sie und setzen sich auf meinen Schoß. Dann kann ich sie ganz lange streicheln. Insgesamt machen die Katzen den Online-Unterricht einfach deutlich erträglicher. Mir wird nämlich vor dem Computer ganz oft langweilig – und auch, wenn keine von beiden auf meinen Schoss kommt, kann ich die Tür offen lassen und ihnen beim Unsinn machen zuschauen! Bevor die Katzen da waren, bin ich ganz oft einfach nur alleine in meinem Zimmer gehockt und wusste nicht, was ich mit meinen ganzen Aufgaben anfangen sollte.

Jetzt ist also endlich wieder Leben in der Bude?

Oh ja! Gerade reißen sie in der Küche ein Paket auf, das muss ich jetzt mal schnell retten gehen . . .