Auto, Lastenrad, öffentliche Verkehrsmittel? Die Fortbewegung gestaltet sich manchmal auch in der Stadt schwierig. Vor allem ändern sich die Bedürfnisse so schnell wie die Kleidergröße der Kinder.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Wir fahren ein kleines, sehr altes Auto, das leider bald auseinanderfällt. Es war vor kurzem sogar soweit, dass die Abdeckung über den Scheibenwischern einfach abhandenkam. Weiterfahren war nur bei Sonnenschein möglich. Also was tun? Reparieren oder verabschieden?

 

Und vor allem: Wie lange brauchen wir überhaupt noch dieses Auto? Derzeit nutzen wir es ausschließlich für Kinder-Chauffeur-Fahrten zu sportlichen und sonstigen Aktivitäten, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gar nicht oder sehr schwer erreichbar wären.

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Und ja – willkommen im Klischee – wir haben auch ein Lastenrad, weil man damit wirklich nicht nur verwöhnte Bälger, denen die Berge in Stuttgart zu anstrengend sind, transportieren kann, sondern einen kompletten Wocheneinkauf unterbringt. Auch wenn man immer wieder feststellen muss, dass Stuttgart eben nicht wirklich fahrradfreundlich ist.

Lastenrad-Fahrerinnen und auch Fahrer zu verurteilen, ist ein leichtes. Aber wahrscheinlich weiß die kleine Gruppe durchaus, dass es ein Privileg ist, eines nutzen zu können, weil man Strom, Stellplatz und dann doch relativ kurze Wege braucht. Wer auf dem Land wohnt, wo der nächste Supermarkt im nächsten Ort ist, kann beim Anblick eines Lastenrads nur müde lächeln.

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Wer auf dem Land aufgewachsen ist, erinnert sich dunkel: alle Schaltjahre fuhr ein Bus. Ganz wichtig war es da natürlich, mit 16 Jahren schon einen Rollerführerschein zu haben. Cool war, wer Freunde hatte, die bereits Auto fahren durften. Auch wenn die im nicht mehr fahrtüchtigen Zustand dann von Gartenpartys nach Hause fuhren.

Die Sache mit den Fortbewegungsmitteln ist ein Dilemma. Die perfekte Lösung? Schreiben Sie mir, wenn Sie diese kennen.

Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind wir hoffentlich im Urlaub. Mit der Bahn. Wir versuchen es wirklich noch einmal. Das hatten wir auch schon an Ostern gemacht. Die Heimreise aber gestaltete sich so aufregend (Verspätung! Anschluss verpasst!), dass man danach eigentlich gleich nochmal Erholung brauchte. Jetzt ist es eine direkte Verbindung. Es kann eigentlich nicht viel schiefgehen. Außer es verliert immer die Falsche beim Skibo-Kartenspielen.

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