Kämpfe mit Lichtschwertern sind aus den „Star Wars“-Filmen bekannt. Beim französischen Fechtverband FFE kann man selbst zum Lichtschwert greifen. Die 15-jährige Kiana aus Backnang hat das bereits ausprobiert.

Kinderzeitung: Maresa Stölting (mst)

Einmal das Lichtschwert schwingen und es zischend gegen ein anderes krachen lassen wie Luke Skywalker, Darth Vader oder Rey: In Frankreich ist das möglich – wenn auch mit deutlich mehr Schutzkleidung als die Jedis sie tragen. Beim französischen Fechtverband (FFE) kann man seit etwa sieben Jahren den Lichtschwertkampf lernen. In Deutschland ist dieser Trendsport aus dem Star-Wars-Universum noch nicht angekommen. Doch die Deutsche Fechtsportjugend hat mit dem FFE einen Austausch veranstaltet, um diese neue Disziplin kennen zu lernen. Die fünfzehnjährige Kiana aus Backnang hat daran teilgenommen.

 

Hallo Kiana, bist du Star-Wars-Fan?

Nein. Tatsächlich habe ich keinen einzigen Film gesehen. An dem Austausch wollte ich trotzdem teilnehmen. Einfach, weil es mal etwas ganz anderes ist. Es waren zwölf Jugendliche aus Deutschland dabei, und es waren auch nicht alle Star-Wars-Fans.

Wie lief das Lichtschwerttraining ab?

Wir haben in einer Fechtsporthalle in Colmar trainiert. Drei Trainer haben uns beigebracht, wie wir das Schwert zu halten haben, wie wir stehen müssen, wie man das Schwert herumschwingt und so weiter.

Was sind denn die Unterschiede zum Fechten?

Ich fechte mit dem Degen. Den hält man nur mit einer Hand und der Griff ist auch viel leichter. Das Lichtschwert hält man mit beiden Händen. Im Fechten haben wir eine bestimmte Stellung und bewegen uns immer auf einer Bahn. Beim Lichtschwertkampf ist man freier und der Kampfbereich ist ein Kreis mit sieben Meter Durchmesser. Bevor man einen Punkt machen darf, muss man das Schwert senkrecht über den Kopf nach hinten halten, erst dann hat man das Angriffsrecht. Das gibt es beim Fechten nicht.

Und wie punktet man?

Trifft man die Hand oder den Griff gibt es einen Punkt. Die Beine bringen drei Punkte, der Oberkörper auch. Für einen Treffer an der Schulter oder am Kopf bekommt man fünf Punkte. Ein Schiedsrichter und zwei Assistenten beobachten den Kampf und schauen, ob es wirklich einen Treffer gab. Beim Fechten gibt es bei jedem Treffer immer nur einen Punkt.

Beim Fechten trägst du Maske und einen Anzug. Wie ist das beim Lichtschwertkampf?

Über der Fechtmaske haben wir noch einen Schutz für den Nacken getragen, da man auch von hinten getroffen werden kann. Dann hatten wir noch Ellenbogenschoner wie beim Skaten und einen Oberkörperschutz, wie einen Panzer, der war ziemlich fest. Außerdem noch Knieschoner und Schienbeinschoner.

Haben Treffer trotzdem geschmerzt?

Manchmal, je nachdem, wo ich getroffen wurde. Die Oberarme sind nicht so gut geschützt. Da hat es durchaus wehgetan.

Wie hast du dich in der neuen Sportart geschlagen?

Ganz gut, ich war im oberen Bereich, würde ich sagen. Da ich ja fechte, waren meine Reaktionen ganz gut. Es waren auch Franzosen dabei, die nicht fechten, das habe ich schon gemerkt. Man kann auch direkt sehen, wenn jemand eigentlich mit dem Degen ficht. Die Person geht dann direkt in die Fechtstellung geht, obwohl man das ja nicht muss.

Wird Lichtschwertkampf nun dein neues Hobby?

Für vier Tage hat es Spaß gemacht. Aber ich bleibe beim Degenfechten!

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Maresa Stölting ist die Leiterin der Stuttgarter Kinderzeitung. Das 24-seitige Magazin erklärt Kindern die Welt und kommt jeden Freitag druckfrisch zu Ihnen nach Hause. Probeabo hier bestellen!