Fehler passieren in der Küche – vielleicht wird am Ende sogar etwas Gutes daraus.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Stuttgart -

 

Ganz ehrlich: Bei mir in der Küche geht ganz schön viel schief. Da kocht was über, da brennt was an, da schmort was unansehnlich zusammen. Vor allem, wenn ich mich ans Backen wage, passieren manchmal „übernatürliche“ Dinge.

Es gibt Fehler, die machen das Ergebnis leider ungenießbar

Finde den Fehler im System: Manchmal ist’s die eigene Ungeduld, die Unaufmerksamkeit oder – etwas positiver ausgedrückt – der Mut zur Improvisation. Aber auch mancher Mut wird nicht belohnt. Für Sie getestet: Wenn der Vanillepudding anbrennt, man diesen mit Schmand mischt, schmeckt der gebackene Apfel-Schmand-Kuchen am Ende doch noch, nun ja, sehr rauchig. Und ist schlichtweg ungenießbar.

Berühmtes Missgeschick in der kulinarischen Geschichte

Dagegen gibt es eine Sorte Ungeschick, die inzwischen Kunst ist. Der Dreisternekoch Massimo Bottura von der Osteria Francescana in Modena hat einmal ein Zitronenkuchen fallen lassen. Die Zeit drängte, wie ja immer in der Küche, das zerfallene Stück wurde kunstvoll angerichtet. Das Ergebnis ist heute weltberühmt. Das Dessert trägt den Titel „Oops, I dropped the lemon tarte“ („Ups, ich habe die Zitronentarte fallen lassen“). Der Kuchenunfall wurde in Kunstakademien auseinandergenommen, es gab eine Gruppenausstellung in New York dazu.

Auch die Tarte Tatin war ein Unglück

Ein anderes legendäres Missgeschick ist die Tarte Tatin. Der Legende nach ist der französische Apfelkuchen von den Schwestern Tatin in der Sologne zufällig erfunden worden. Der Kuchen war mit der oberen Seite auf den Boden gefallen. Dann haben sie ihn noch mal, mit dem Obst unten in der Form, mit frischem Teig bedeckt und ein weiteres Mal gebacken. Et voilà: Die Tarte Tatin war erfunden. Das syrische Linsengericht „Horaa Osbao“ heißt wörtlich übersetzt: „Er hat sich den Finger verbrannt“, weil es so gut sein soll, dass man nicht abwarten kann, den Finger hineinzustecken, um zu probieren.

„Ups, ich habe den Pudding verbrannt“ ist leider noch kein „signature dish“. Ich arbeite aber daran.