Wie die Letzte Generation ihren Protest gestaltet, ist eher plump und letztlich vulgär: blockieren, kleben, schmieren. Die Herausforderungen der Gegenwart werden wir nicht durch Vulgarität, sondern nur mit Raffinesse, Fantasie, Kreativität bewältigen können.

Die Proteste des Klimaschutzbündnisses Letzte Generation sind in aller Medien Munde. Das verwundert nicht, sind sie doch auf maximale Aufmerksamkeit angelegt, ob durch Straßenblockaden oder Attacken auf Kunstwerke in Museen. Befürworter der Aktionen betonen, das Anliegen sei wichtig, der Protest legitim, es entstünde kein Schaden. Manche rücken den zivilen Ungehorsam auch in die Nähe von Aktions- und Protestkunst, obwohl die Aktivisten etwas holzschnittartig zwischen Kunst und Leben unterscheiden. An diesem Punkt wird es spannend. Besteht tatsächlich eine Nähe zur Aktionskunst, dann sollte man den Protest der Letzten Generation nicht nur moralisch und rechtlich, sondern auch kunstkritisch betrachten. Was lässt sich aus kunstkritischer Sicht über Tomatensuppe auf Gemälden und festgeklebte Hände auf Asphalt sagen?