Die Neue des Models Dominik Bruntner heißt Bella. Wie ein Ferkel sieht sein Haustier Bella aus, ist aber ein Mini-Pig. Wütend macht den Mister Germany, dass Ferkel weiterhin ohne Betäubung kastriert werden sollen. Erweicht der Anblick der Promi-Schweinchen die Abgeordneten vor der Abstimmung im Bundestag?

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Ein Schweinchen namens Bella bringt das Leben des Models und Frauenschwarms Dominik Bruntner ganz schön durcheinander. Der 25-Jährige, ein begehrter Single zwischen München und Stuttgart, kann derzeit nicht so oft auf die Piste wie sonst. Der Mister Germany von 2017 bleibt vorerst die meisten Abende zuhause. „Noch kann ich meine Bella nicht alleine lassen“, sagt der Schöne, den viele aus der Sendung „Promi Big Brother“ kennen. Sein Hausschwein, das er vor wenigen Wochen bei einem Züchter gekauft hat, müsse noch viel lernen.

 

Die meisten VIP-Einladungen auf die Wiesn und den Wasen hat er mit Hinweis auf seine neue Mitbewohnerin abgesagt. Wenn Dominik Bruntner abends doch mal loszieht, bringt er Bella zu einem Freund.

Das Hausschwein von George Clooney wurde selbst zum Star

Die zutraulichen und verspielten Zwergschweine gelten als Modetrend im Tierhandel. Etliche Promis fahren auf die süßen Mini-Pigs ab. Gezüchtet wurden sie für Tierversuche, weil sie dank ihrer Kleinwüchsigkeit besser zu halten sind. Längst sind die Allesfresser als Alternative zu Hund und Katze gefragt, nicht zuletzt dank George Clooney, dessen Hausschwein selbst zum Star geworden ist.

Recht clever, so sagen die Züchter, sind Minischweine, aber auch eigenwillig. Sie würden ihre Grenzen austesten und bräuchten deshalb eine konsequente Erziehung. Dominik Bruntner nimmt sich viel Zeit dafür. Seit er mit seiner Bella kuschelt und sieht, wie goldig und lebenslustig ein Borstentier sein kann, ärgert er sich noch viel mehr über die schmerzhafte Behandlung von Ferkeln.

Massive Kritik der Tierfreunde an Plänen der Regierung

Die Vorstellung, dass Hoden ohne Betäubung abgeschnitten werden, ist besonders für einen Mann eine Qual. Doch genau dies will die Bundesregierung länger zulassen. Die Spitzen von Union und SPD haben beschlossen, das zum 1. Januar 2019 greifende Verbot der betäubungslosen Kastration von Ferkeln auf Wunsch der Agrarlobby zu verschieben. Es geht wieder mal um viel Geld. Seit Tagen erntet die Große Koalition dafür massive Kritik von Tierschutzverbänden und Tierfreunden. Die Pläne in Berlin machen auch Dominik Bruntner wütend. Noch hat der Bundestag nicht grünes Licht dafür gegeben. Der Druck auf die Abgeordneten steigt, gegen den Regierungsbeschluss zu stimmen, wonach die grausame Praxis zwei weitere Jahre erlaubt werden soll. Dabei hatte die Politik bereits 2013 mit dem Tierschutzgesetz ein Ende des Leidens von männlichen Ferkeln für Anfang 2019 verfügt.

Was Ferkel-Hoden und Diesel-Motoren gemeinsam haben

Erweicht Bella die Herzen? Vor der Abstimmung über die Ferkel-Pläne der Großen Koalition könnten die Abgeordneten dem Schweinchen des Misters Germany ja mal in die Augen schauen. Bruntner postet sein Liebling regelmäßig auf Instagram und erntet dafür viel Zuspruch. Der Unterschied ist alles andere als klein: Ein Mini-Pig ist kein Ferkel, und ein Mode-Schweinchen hat es viel besser als seine Verwandten in den Ställen. Ob bei Mensch oder Tier – die Welt ist unfair. Den einen Schweinen geht es gut, die anderen werden gequält. Die steigende Tierliebe aber zeigt: Das Verhältnis von Mensch und Tier verbessert sich allmählich. Ferkel-Hoden und Diesel-Motoren haben eines gemeinsam: Sie zeigen, wie schlecht es um die Politik bestellt ist.