Es gibt so viele Kochbücher. Ob sie was taugen, merkt man erst, wenn man daraus kocht. Heute: Lachs mit Pinienkern-Salsa aus „Simple“ von Yotam Ottolenghi
Stuttgart - Wer ist das? Yotam Ottolenghi ist womöglich gleich nach Jamie Oliver einer der bekanntesten britischen Köche. Sein Kochstil ist super experimentierfreudig, was mit seinen Wurzeln zusammen hängt: Er ist Sohn eines Italieners und einer Deutschen und wuchs in Jerusalem auf. Er studierte Philosophie und Literatur, was auch eher außergewöhnlich für einen Koch ist. Ottolenghi hat sehr viele Fans, die in seine Delis und Restaurants in London pilgern und zuhause seine wunderbaren Rezepte nachkochen. Wichtiger Satz einer jeden Party: „Ach, das Rezept ist von Ottolenghi.“
Was ist das für ein Buch?
Simple heißt es – und genau darum geht es: Um Rezepte, die schnell fertig sind, nicht mehr als zehn Zutaten brauchen, sich gut vorbereiten lassen und oft einfacher als gedacht sind. Ein einfaches Symbolsystem zeigt an, was das Gericht noch so kann außer gut zu schmecken. Ottolenghi ist der Kochbuchgott für alle Hobbyköche: Die Rezepte sind gut erklärt. Nur die typischen Ottolenghi-Zutaten wie Sumach, Kardamom, Harissa, Tahin, Berberitzen oder eingelegte Zitronen muss man sich nach und nach anschaffen.
Das Test-Rezept: Bridget Jones‘ gebratener Lachs mit Pinienkern-Salsa
Ottolengi schreibt dazu:
„Dies ist das Gericht, mit dem Patrick Dempsey (alias Jack Qwant) in Bridget Jones’ Baby Renée Zellweger (alias Bridget Jones) bei ihrem zweiten Date den Mund wässrig macht. »Von Ottolenghi«, sagt er, »köstlich und gesund!« Und einfach, möchten wir hinzufügen! Was nach einer Produktplatzierung aussieht, war alles andere als das. Das Gericht stand nicht einmal auf unserer Karte, darum hier nachträglich ein Zeichen der Erkenntlichkeit“
Die Zutaten:
Für vier Personen (oder das Rezept halbieren, wenn Sie bei jenem zweiten Date sind)
100 g Korinthen
4 Lachsfilets mit Haut, sorgfältig entgrätet (500 g)
6½ EL Olivenöl
4 Stangen Staudensellerie, in 1 cm große Würfel geschnitten (180 g), Blätter zum Bestreuen zurücklegen
30 g Pinienkerne, grob gehackt
40 g Kapern, plus 2 EL Lake aus dem Glas
40 g entsteinte große grüne Oliven, in 1 cm große Würfel geschnitten
1 kräftige Prise Safranfäden (¼ TL), mit 1 EL heißem Wasser verrührt
20 g Petersilie, grob gehackt
1 Bio-Zitrone, 1 TL Schale abgerieben, dann
1 TL Saft ausgepresst
Salz und schwarzer Pfeffer
Zubereitung
1. Die Korinthen mit kochendem Wasser bedecken und 20 Minuten quellen lassen, während Sie den Lachs vorbereiten und die Salsa zusammenrühren.
2. Die Lachsfilets mit ½ EL Öl beträufeln, mit 1 TL Salz und 1 kräftige Prise frisch gemahlenem Pfeffer würzen und beiseitestellen.
3. In einer Pfanne 5 EL Olivenöl bei hoher Temperatur erhitzen. Sellerie und Pinienkerne 4 –5 Minuten unter häufigem Rühren darin anbraten, bis die Kerne braun werden (gut achtgeben, sie verbrennen leicht). Die Pfanne vom Herd nehmen, die Kapern und ihre Flüssigkeit, die Oliven und den Safran samt Wasser
hineingeben und leicht salzen. Die abgetropften Korinthen, Petersilie sowie Zitronenschale und -saft unterrühren und die Salsa beiseitestellen.
4. Das restliche Olivenöl (1 EL) in einer großen Pfanne bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen. Die Lachsfilets mit der Haut nach unten hineinlegen und 3 Minuten braten, bis die Haut knusprig ist. Die Hitze etwas reduzieren, die Filets umdrehen und weitere 2– 4 Minuten braten (je nach gewünschtem Gargrad).
5. Die Lachsfilets mit der Salsa auf Tellern anrichten. Mit Sellerie blättern bestreuen, falls vorhanden, und servieren.
So lange dauert‘s: keine 30 Minuten.
So ist das Ergebnis: Noch nie einen Lachs gegessen, der so wunderbar, so neu geschmeckt hat.
Das sagen die Mitesser: Ähm, na ja. Leser der Nachgekocht-Reihe haben sicher schon mitbekommen, dass das Kind – ein sagen wir – schwieriger Esser ist. Es probiert natürlich nicht einmal von der Salsa, fand den Lachs aber gut. Die Erwachsenen sind sich einig, dass dieses Rezept in die Liste der Lieblingsgerichte kommt.
Für Fans von: „Jerusalem“
Weitere Tipps: Selten so viele Zettel in ein Kochbuch geklebt – zum Beispiel bei im Ganzen gerösteter Blumenkohl, geröstete Möhren mit Harissa und Granatapfel, Zitronenhähnchen und Pflaumen-Brombeer-Friand mit Lorbeer.
Yotam Ottolenghi „Simple“ (Dorling Kindersley)