Die Macht der Ruhigen in der Politik

Der eine ist laut, der andere ist leise. Der eine drängt sich in den Vordergrund, der andere hält sich zurück. Der eine wird erst mal nicht Kanzler, der andere schon. Der eine heißt Markus Söder, der andere Olaf Scholz. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

In der Politik drängeln sich meist die Lauten nach vorn, die Ruhigen haben das Nachsehen. Winfried Kretschmann, Andreas Schwarz und Danyal Bayaz wirken zwar ruhig, fallen aber auf ihre Weise dennoch auf.

Stuttgart - Manche reagierten befremdet, als sich Olaf Scholz im Bundestagswahlkampf mit leiser Stimme „ganz berührt“ zeigte angesichts sanft steigender Umfragewerte, die eigentlich niemand für möglich gehalten hatte – außer der Kanzlerkandidat selbst, der bis heute kein Zucken des Triumphes erkennen lässt. Es gibt Menschen, die wittern hinter so viel Demut Falschheit. Zumal auch bei Olaf Scholz außer Frage steht, dass ihm ein starker Machttrieb innewohnt.