Wir leben in Zeiten, die selbst heitere Gemüter einer harten Probe unterziehen. Die Frage ist nur noch: Blicken wir in den Abgrund – oder fallen wir bereits? Hoffnung macht die Erkenntnis: Weltuntergänge fielen schon des Öfteren aus.

Das Ende begleitet die Menschheit seit ihrem Anfang. Wer hat noch nicht beim Besuch alter Kirchen schaudernd die schrecklichen Fratzen betrachtet, die Menschenleiber verschlingen? Vor Jahren beäugte ich betroffen eine Darstellung des Jüngsten Gerichts an der Fassade des Doms von Orvieto: Verzweifelt die einen, ergeben die anderen – so gehen die Sünder den Weg der Verdammnis, eskortiert vom hämischen Grinsen der schuppigen Teufel.