Der Schauspieler Charlie Sheen fällt plötzlich nicht mehr aus der Rolle. Statt zu pöbeln will er jetzt tanzen und malen lernen. Alles nur PR für seine neue Serie „Anger Management“?, fragt sich unser Kolumnist Matthias Ring.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Stuttgart – Wir wären gerne die Charlie Sheens der deutschen Unterhaltungsbranche“, sagen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf. „Alle Menschen fordern von Stars, dass sie so richtig die Sau rauslassen – und dann stellt sich mal jemand mit einem Samuraischwert und Tigerblut aufs Dach, und was folgt? Großes Gezeter. Uns nervt diese ganze Bigotterie.“ Meine Herren: anstatt zu PR-Zwecken Interviews am laufenden Band zu geben wie auch dem „In“-Starmagazin, sollten Sie lieber mal Interviews lesen! In der „Bunten“ sagt Charlie Sheen: „Ich möchte gern mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen“, denen er verboten habe, lesen zu lernen – wegen der Schlagzeilen über ihn. „Ich möchte tanzen lernen. Und malen. Eine Fremdsprache lernen“ und „Ich möchte mich mit Aktivitäten herausfordern, bei denen keiner zuschaut“.

 

Was ist da schiefgelaufen, Herr Sheen? Ach so, auch nur PR wegen der neuen Serie „Anger Management“, Antiaggressionstraining also, mit dem unser Charlie so seine Erfahrungen gemacht hat: „Ein ganzes Jahr lang. 52 Sitzungen, da kann man schon wütend werden.“ Ansonsten aber scheint es, dass nun andere mit sogenanntem Sheening aus der Rolle fallen müssten: Verlobten in die Hand schießen, Pornosternchen prügeln, Hotelzimmer zerlegen, das ganze Gezeter-Programm halt. Der Vater hätte zwar den richtigen Namen, aber Martin Sheen muss beim Dreh auf den Sohn aufpassen und ist eh zu alt für so was. Und die Zweikäsehochs Joko und Klaas würden zwar gerne, aber „ohne Drogen geht’s ja dann auch nicht“. Müssen wir in unserer Bigotterie auf den „Two and a Half Men“-Nachfolger Ashton Kutcher bauen? Dessen neue Freundin Mila Kunis können wir derzeit leider nicht fragen, weil nachts wegen der Anrufe von Demi Moore das Telefon abgeschaltet wird.