Politik ist notwendig, aber kein reines Vergnügen. Ihre Vertreter brauchen viel Kraft und zahlen einen hohen Preis, meint unsere Kolumnistin Sibylle Krause-Burger zum Rücktritt von Andrea Nahles.

Stuttgart - Schon im „Faust“, in seiner Beschreibung von Auerbachs Keller, lässt Goethe einen Studenten über das politische Lied als ein garstiges Lied lästern. An solchen und ähnlichen Schmähungen des politischen Gewerbes ist auch heute kein Mangel. Das reicht vom Stammtisch, über die reizendsten Freundeskreise bis zur Netzgemeinde. Und natürlich ist jeder Bürger in einer freien Gesellschaft aufgerufen, das politische Geschehen kritisch zu verfolgen. Im Besonderen obliegt es uns Journalisten als sogenannte vierte Gewalt, darauf zu achten, dass das politische Lied nicht zu garstig und die Macht nicht missbraucht werde.