Die AfD will, dass die Parteien gemäßigter miteinander umgehen. Daran sollte man sie jetzt messen, meint unsere Kolumnistin Katja Bauer.

Berlin - Zehn Menschen hat der Attentäter von Hanau getötet. Die furchtbare Tat ist noch keine Woche her. Aber am Tag nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg hat die AfD entdeckt, wem als Opfer von Hanau ebenfalls Mitgefühl gebührt: ihr selbst. „Hanau hat uns geschadet“, sagt der Ehrenvorsitzende Alexander Gauland am Montagmorgen. Natürlich meint Gauland das im Sinne einer politischen Einschätzung des Wahlergebnisses in der Hansestadt. Aber der Mann ist Medienprofi und in der Lage, seine Worte zu wählen. Man mag sich nicht vorstellen, wie sein Satz für Hinterbliebene klingt.