Der SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel hat seine ablehnende Haltung zum Stuttgart-21-Kompromiss von Schlichter Heiner Geißler zurückgenommen.

Stuttgart - Der SPD-Fraktionsvorsitzende Claus Schmiedel hat überraschend seine ablehnende Haltung zum Stuttgart-21-Kompromiss von Schlichter Heiner Geißler (CDU) zurückgenommen. In einem Interview mit der Zeitung „Südkurier“ forderte er am Samstag alle politischen Gremien auf, sich noch einmal intensiv mit der Kombilösung zu beschäftigen. „Ich will verhindern, dass der Eindruck entsteht, einzelne Personen hätten aus der Hüfte geschossen. Wir haben die Zeit für eine fundierte Stellungnahme der parlamentarischen Gremien.“

 

Bislang hatte Schmiedel die Kombilösung rigoros abgelehnt. Immer wieder hatte er betont, der Vorschlag, den Nahverkehr im Kopfbahnhof zu belassen und nur den Fernverkehr unter die Erde zu verlegen, sei unsinnig. Nicht zuletzt auf sein Drängen hin hatte sich die grün-rote Koalition Anfang August darauf verständigt, den Plan nur weiterzuverfolgen, wenn alle Beteiligten sich an der Prüfung beteiligten. Dies galt als Beerdigung des Vorschlages. Der Aufruf von Schmiedel, der auch der ablehnend eingestellten Stadt Stuttgart gilt, könnte jetzt für seine Wiederbelebung sorgen.