Nach der turbulenten Landung auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko war am Mittwochabend nicht ganz klar, wie es dem Roboter Philae geht. Nun bietet die Europäische Raumfahrtagentur (Esa) den Fotobeweis: ein Bein des Roboters steht auf dem Boden des Kometen.

Stuttgart - Trotz wilder Hopser bei der Landung auf einem Kometen liefert das Minilabor Philae wieder Daten. Kontrolleure konnten am Donnerstagmorgen erneut Kontakt zu dem kühlschrankgroßen Gerät aufnehmen. „Die Verbindung läuft gut“, sagt ein Sprecher im Kontrollzentrum der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) in Darmstadt. In der Nacht hatte es wie erwartet eine Zwangspause wegen eines Funklochs gegeben. Das Labor scheine in einem „sehr soliden“ Zustand zu sein.

 

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln will Daten prüfen, nach denen Philae nicht nur zwei Mal, wie am Mittwochabend vermutet, sondern sogar noch ein drittes Mal auf dem Kometen aufgesetzt haben könnte. „Die Vermutung liegt nahe“, sagt DLR-Sprecher Andreas Schütz. „Sicher ist es aber erst, wenn die Daten ausgewertet sind.“ Dies könnte womöglich noch am Donnerstag klar sein.

Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen laufen schon

Die Landung ist eine Premiere in der Geschichte der Raumfahrt. Beim Aufsetzen auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko gab es am Mittwoch aber Schwierigkeiten. Zwei Harpunen zum Verankern von Philae auf dem Kometen wurden nicht ausgelöst. Damit wird der Roboter allein durch die extrem schwache Schwerkraft des Kometen am Boden gehalten. Der Chef des Esa-Flugbetriebs in Darmstadt, Paolo Ferri, geht davon aus, dass Philae trotzdem auf dem Kometen bleiben wird. „Dass das Mini-Labor wieder abhebt, bezweifle ich sehr. Es ist zur Ruhe gekommen.“

In den ersten Stunden nach der Landung hätten bereits wichtige Daten gesammelt werden können, sagt Ferri. Neben Fotos sei es etwa gelungen, das Projekt „Consert“ zu starten. Dabei durchleuchten Philae und das Mutterschiff Rosetta den Kometen in Teamarbeit. Wissenschaftler wollen mit der Mission einen Blick in die Kinderstube des Sonnensystems werfen, das vor 4,6 Milliarden Jahren entstand. Das Labor war mit Rosetta durch das All gereist und am Mittwoch ausgesetzt worden.