Die drei Kleinkunstpreisträger Roland Baisch, Özcan Cosar und Stefan Waghubinger treten nächste Woche zusammen in der Korntaler Stadthalle auf. Der Stil der drei Komiker ist höchst unterschiedlich – sie haben aber mehr gemeinsam, als man denkt.

Korntal-Münchingen - Männlich, Korntaler, in Besitz eines Führerscheins: das sind die Gemeinsamkeiten, die Roland Baisch und Stefan Waghubinger einfallen. Die beiden Komiker treten nächste Woche mit Özcan Cosar, auf den die genannten Attribute wenigstens teilweise auch zutreffen, in der Korntaler Stadthalle auf. Korntaler Heimspiel nennt sich das, denn alle drei leben in dem Ort. Wobei Cosar gerade wegzieht nach Gärtringen.

 

Gemeinsam ist den dreien, dass jeder schon den Kleinkunstpreis des Landes gewonnen hat. Und Baisch und Waghubinger hatten mal einen ähnlichen Job; Waghubinger war Großhandels-, Baisch Industriekaufmann. Das ist lang her. Heute ist Baisch 61 und macht seit 38 Jahren hauptberuflich Komik. Der 49-jährige Waghubinger, der aus einem Dorf in Österreich kommt, hat zwischenzeitlich Theologie studiert, wollte Missionar werden, ist vom Glauben abgerückt, hat in der Jugendhilfe Korntal gearbeitet und wurde dann vor ein paar Jahren im zweiten Anlauf Kabarettist. Özcan Cosar, mit 34 der Jüngste im Bund, hat auch schon so ziemlich alles gemacht: Er war Zahnarzthelfer, Fitnesstrainer und Zeitungsausträger. Beim Gesprächstermin ist er krank.

Lebenstraum Physikstudium

Auch Baisch ist nicht ganz fit, er hat nur ein paar Stunden geschlafen nach der Show in Berlin. 170 Auftritte hat Baisch im Jahr, bei Waghubinger sind es rund 100. Das könnte man stressig finden, zumal noch Rückreisetage dazu kommen. „Ich kann ganz gut aus dem Koffer leben“, sagt Waghubinger, und Baisch sagt, er versuche, das Touren zu genießen. Mit Museumsbesuchen zum Beispiel.

Während Waghubingers Lebenstraum ein Physikstudium gewesen wäre, scheinen Baisch und Cosar nicht anders zu können, als im Rampenlicht zu stehen. Eine andere Möglichkeit habe er ohnehin nicht gehabt, sagt Baisch: „Ich kann gar nichts anderes.“

Die Themen der drei Künstler sind grundverschieden. Waghubinger setzt auf unterschwelligen Humor und redet über Steuererklärungen und politisch korrekte Barbies. Cosar macht Witze über die Beziehung zwischen Deutschen und Türken, und Baisch bewegt sich irgendwo zwischen Entertainment und Feinsinn. Ihre Texte schreiben alle selbst. „Man macht ja nicht einfach irgendwas“, sagt Waghubinger, „ich rede über Dinge, die mich beschäftigen.“