Radeln liegt im Trend. Umso mehr muss sich die Stadt für ideale Bedingungen einsetzen, findet unsere Autorin Nina Ayerle

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Dank Mercedes und Porsche gilt Stuttgart gemeinhin als Autostadt. Radfahrer haben es nicht nur topografisch manchmal schwer in der Landeshauptstadt. Beim Fahrradklimatest in deutschen Städten 2014 des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) landete Stuttgart in der Bewertung unter den Städten mit mehr als 200 000 Einwohnern auf Rang 28 und damit im letzten Drittel. Als Verkehrsteilnehmer sind Radler in Stuttgart nach wie vor wenig akzeptiert.

 

Vor einem knappen Jahr beschlossen Bezirksbeirat und Gemeinderat, die Tübinger Straße als Fahrradstraße auszuweisen. Bis heute ist allerdings nichts passiert. Immer wieder verschiebt die Stadtverwaltung die Maßnahme. Besonders ärgerlich ist dies für Radfahrer auch, weil entlang der Tübinger Straße die Hauptradroute eins in Richtung Innenstadt verläuft. Eine Begründung der Stadt, dass eine Straße nur dann als Fahrradstraße ausgewiesen werden kann, wenn ohnehin schon mehr Radler als Autofahrer dort unterwegs sind, ist dabei auch etwas fragwürdig.

Rund 140 Fahrradstraßen gibt es in Deutschland, vor allem München, Kiel, Hannover und Berlin sind Vorreiter. In ganz Stuttgart existiert nur eine einzige. Gerade deshalb könnte sich die Stadtverwaltung an eben jenen als geeignet geprüften Straßen um eine zügige Umsetzung bemühen. Fahrradstraßen machen das Radfahren in Innenstädten attraktiver und rücken Radler als Verkehrsteilnehmer mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.