Behinderung als Fähigkeit

Medizinisch Taktile Untersucherinnen können rund 30 Prozent mehr Knoten ertasten als Ärztinnen und Ärzte. Die Kugeln auf dem Bild stellen unterschiedliche Tumorgrößen dar. Die zwei größten Kugeln können Frauen zumeist selbst ertasten, die nächsten beiden können Gynäkologen und die zwei roten Kugeln liegen in dem Bereich, den MTUs erfühlen. Foto: Stefanie Schlecht

Daniela Mettvett ist fast blind und ist eine Taktile Untersucherin. Mit ihrem ausgeprägten Tastsinn hat sie eine Fähigkeit, die sehende Menschen nicht haben.

Die Lebensgeschichte von Kreis Böblingen - Daniela Mettvett zeigt, welch langen Weg unsere Gesellschaft noch zu gehen hat, wenn es um Menschen geht, die körperlich beeinträchtigt sind. Wer nicht zwei Augen, zwei Hände oder zwei Beine hat, fällt gedanklich direkt in eine Sparte, die wir mit „gehandicapt“ überschreiben. Was von dem Gedanken geprägt ist, dass dieser Mensch etwas nicht kann. Um diese Gesellschaft inklusiver zu gestalten, sollten wir uns jedoch darum bemühen, eine andere Sichtweise einzunehmen. Nämlich: Was kann dieser Mensch, das andere nicht können? Welche Fähigkeiten hat dieser Mensch, die andere nie ausbilden mussten?