Das Schwarzer-Peter-Spiel zur Sporthalle an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg muss ein Ende haben, fordert im Kommentar unser Autor Rafael Binkowski.

Ludwigsburg - Die Diskussion um die seit November gesperrte Sporthalle der Pädagogischen Hochschule erinnert ein wenig an das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Seit Jahren wissen die Verantwortlichen im Finanzministerium, in der Hochschulleitung und im Ludwigsburger Vermögens- und Bauamt, dass der Betonbau aus den 60er Jahren marode ist. Doch niemand hatte den Mut zu rufen: „Der Kaiser ist ja nackt!“ Stattdessen wurden alle Augen zugedrückt und abgewartet, wie die alte Substanz vor sich hin bröckelt.

 

Jetzt muss alles ganz schnell gehen: In aller Eile wurden vor Weihnachten die Spezialfirmen gesucht, um ein Stützgerüst zu bauen. Das verhindert den drohenden Einsturz der äußeren Gebäudeteile, die den Rest mit sich reißen würden. Doch eine Lösung ist das mitnichten. Im April oder Mai wird ein Provisorium freigegeben, das kaum für den Dauerbetrieb geeignet ist. Dazu kommt der ohnehin eklatante Platzmangel an der Hochschule mit inzwischen 6000 angehenden Pädagogen.

Die Hochschule braucht ein neues Gebäude

Es gibt nur eine Lösung: Wenn die Hochschule wächst, muss ausgebaut werden. Ein Neubau der Sporthalle und die Nutzung des „Dreier-Gebäudes“ als Seminarraum ist die einzig sinnvolle Lösung. Auch das wissen alle Beteiligten, doch Behörden und Landesverwaltung schieben die Verantwortung hin und her. Dass nun wie aus heiterem Himmel der Denkmalschutz ins Spiel kommt, ist ein weiteres Armutszeugnis. Wieso hat bislang niemand daran gedacht?

Die Folgen müssen die die Studenten ausbaden. Und die Sportlehrer im ganzen Land, deren Fortbildung ausfällt oder eingeschränkt wird. Es ist Zeit für eine große, dauerhafte Lösung – das Schwarzer-Peter-Spiel sollte schleunigst beendet werden.