Der Ausbreitung von Spielhallen darf ruhig begegnet werden. Aber mit der nötigen Handwerklichkeit, kommentiert Rüdiger Bäßler.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Stuttgart - Man kann durchaus der Meinung sein, Spielhallen seien Stätten der Verführung gerade junger Menschen. Es ist auch in Ordnung, die weitere rapide Ausbreitung, wie sie sich seit zwei Jahrzehnten abbildet, stoppen zu wollen und das als einen der zentralen Problempunkte dieses Landes in einen Koalitionsvertrag zu schreiben. Die Landesregierung erfährt nur gerade, dass es schwer wird, einen Wildwuchs, der mit behördlicher Genehmigung und unter Vereinnahmung stattlicher Vergnügungssteuern tiefe Wurzeln bilden konnte, im Schnellverfahren zurückzuschneiden. Jetzt sprechen landesweit die Gerichte, über Monate werden die Städte Begründungen liefern müssen, weshalb und wo 500-Meter-Abstandslinien gezogen werden. Ausgang: ungewiss. Niemand soll sagen, das sei nicht vorhersehbar gewesen.