Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat eine katastrophale Saison gerade noch gerettet und sich in der Relegtion gegen den Zweitligisten Holstein Kiel durchgesetzt. Doch eigentlich gehört dieses Missmanagement nicht belohnt, meint unser Sportredakteur Marco Seliger.

Sport: Marco Seliger (sem)

Stuttgart - Es ist vollbracht, der VfL Wolfsburg hat es geschafft, Glückwunsch auch! Da vergeigt eine teure Mannschaft, ach was, ein ganzer Verein, die komplette Saison, wird Tabellen-16. – und zur Belohnung gibt es den Klassenverbleib und Jubelarien zum Abschluss. Bei Holstein Kiel dagegen, bei dem Team also, das in der zweiten Liga eine überragende Saison hingelegt hat, herrscht am Ende trotz Platz drei Trauer nach dem verpassten Aufstieg.

 

Fußball grotesk – die Relegation macht es möglich. Wer Drittletzter wird, der hat den Abstieg verdient, wer in der zweiten Liga überzeugt und Dritter wird, der soll und darf aufsteigen. So einfach ist das. Normalerweise. Die Relegation aber führt eine Saison ad absurdum. Sie lässt zu, dass der Erstligist, der meist finanzkräftiger ist und bessere Spieler hat, seine miese Saison in zwei Partien retten kann. Und dass der Underdog, der meist schwächer aufgestellte Zweitligist, gefühlt alles verliert.

Zwischen 1982 und 1991 gab es die Relegation, 2009 wurde sie dann wieder eingeführt – die Bilanz seither: In acht von zehn Duellen setzte sich der Erstligist durch. Die Entscheidungsspiele sollten Spannung reinbringen zum Saisonende, stattdessen herrscht Langeweile. Die Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Unter- und Oberhaus klafft so immer weiter auseinander. Liebe Strategen der DFL, schafft die Relegation wieder ab! Für einen gesünderen Wettbewerb unter den Proficlubs in Deutschland.