Die Solidaritätsbekundungen vor der Geislinger WMF waren eindrucksvoll. Den Investor KKR , der Entlassungen angekündigt hat, wird das aber nur wenig kümmern. Außer die die politischen Rahmenbedingungen ändern sich.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Geislingen - Wütende Protestreden, Transparente mit markigen Sprüchen, 2500 Menschen, die sich mit den WMF-Beschäftigten solidarisieren, in dem sie Hand in Hand den Stammsitz des Traditionsunternehmens umzingeln: am Samstag ist in Geislingen ein wichtiges Zeichen gesetzt worden, dass man sich in der Fünftälerstadt von den neuen Herrschern über das alteingesessene Traditionsunternehmen nicht alles gefallen lässt.

 

Mehr als ein erster Schritt ist diese Protestaktion allerdings nicht. Der US-Finanzinvestor KKR wird sich von roten Luftballons und gut gemeinten Appellen nicht beeindrucken lassen. Sein Ziel hat mit dem der Belegschaft nichts zu tun. Es geht in solchen Fällen, wie viele Beispiele in der jüngeren Vergangenheit gezeigt haben, mitnichten darum, eine Firma zukunftsfähig zu machen. Vielmehr geht es darum, den maximalen Profit zu erwirtschaften und einen Betrieb auszuquetschen, um sich dann wieder vom Acker zu machen.

Es liegt nun an der Politik, das Heft in die Hand zu nehmen. Solange die Gesetzeslage ein rücksichtsloses Agieren wie das der KKR gestattet, wird es bei Absichtserklärungen und hehren Worten bleiben. Es ist erst einmal gut, wenn sich die Parteien, wie in dieser Sache, inhaltlich einig sind. Nun müssen sie auch entsprechend handeln.